Kirche in Mettmann und Wülfrath Vieldiskutierter Segnungsgottesdienst bekommt Kirchenasyl

Mettmann/Wülfrath · Die Maßregelung für Pfarrer Monsignore Herbert Ullmann hat deutschlandweit für Empörung gesorgt. Der Kölner Kardinal hatte ihm jeden weiteren Segnungsgottesdienst für sich liebende Paare untersagt. Nun ist der zweite Gottesdienst in Vorbereitung.

Die Regenbogenkirche veranstaltet einen zweiten Gottesdienst.

Foto: Bröhl

(dne) Die Arbeitsgemeinschaft „Regenbogenkirche für alle“ der katholischen Pfarre St. Lambertus/St. Maximin bereitet den zweiten Segnungsgottesdienst für alle sich liebenden Paare vor. Nachdem Pfarrer Monsignore Herbert Ullmann für die erste Segnung in einer Mettmanner Pfarrkirche durch den Kölner Erzbischof gemaßregelt worden war, bekommt der Gottesdienst nun Kirchenasyl. Eingeladen wird zu Sonntag, 10. September, um 16 Uhr in die Evangelische Kulturkirche Wülfrath, Tiegenhöfer Straße 14.

„Wir werden Kardinal Woelki über diesen zweiten Gottesdienst informieren“, sagt Andrea Lauer von der AG Regenbogen. Zugleich sei die katholische Arbeitsgruppe sehr dankbar dafür, dass sie bei der Evangelischen Kirche auf offene Ohren und Türen gestoßen ist. „Nach meiner Information hat sich das Presbyterium einstimmig für den Gottesdienst bekannt.“

Wer den Segnungsgottesdienst leiten wird, soll erst später bekannt gegeben werden. Nur soviel verrät Andrea Lauer vorab: „Es werden Seelsorger beider Konfessionen vertreten sein.“ Das Vorbereitungstreffen ist für die kommende Woche geplant. Im Grundsatz soll der Segnungsgottesdienst ähnlich ablaufen wie die Erstausgabe am 26. März in der Mettmanner Pfarrkirche St. Thomas Morus. Es werde wieder einen Projektchor geben, sagt Lauer. Weitere Details würden noch festgelegt.

Wichtig ist der Arbeitsgruppe, dass nicht der Eindruck einer Trotzreaktion entsteht. „Wir hatten von vorneherein zwei Segnungsgottesdienste vorgeschlagen – einen in Mettmann und einen in Wülfrath“, erläutert Andrea Lauer. Man habe sehr gerne das Angebot der Evangelischen Kulturkirche angenommen, wolle sich aber nicht hinter der Ökumene verstecken oder diese benutzen.

Vielmehr gehe es darum, auf veraltete Regeln in der katholischen Kirche aufmerksam zu machen.

Dazu gehören neben dem Umgang mit Homosexuellen auch die Einschränkungen für Frauen und geschiedene und neu verheiratete Menschen katholischen Glaubens. Lauer: „Als Regenbogengruppe wollen wir uns bewusst für die Vielfalt einsetzen.“