Open air-Festival in Mettmann Mettmann setzt ein Zeichen gegen Rassismus

Mettmann · Das Festival in Mettmann soll sich gegen den Rassismus stellen. Die „Rogers“ und „Die netten Jungs von nebenan“ machen Musik, es gibt Streetart und auch einen Hip-Hop-Tanzwettbewerb.

Dino (li) und Neso Salijevic veranstalten einen Tanzwettbewerb.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Organisatoren um Jugendförderer Markus Kier hoffen auf bestes Wetter. Denn „ME against racism“ findet unter freiem Himmel statt. Die nunmehr dritte Auflage ist unter „etwas anderen Vorzeichen“ konzipiert als die Vorgängerveranstaltung – mit weniger Teilnehmern, also weniger Logistik und Kosten.

Auch der Veranstaltungsort ist neu. Gab es 2022 bei Dauerregen eine fröhliche Schlammschlacht à la Wacken auf dem Bolzplatz an der Laubacher Straße, zieht das Festival diesmal ins Herz der Stadt. „ME against racism“ findet Samstag, 9. September, ab 11 Uhr auf dem Platz vorm Einkaufszentrum Am Kö statt.

Mit dem Event soll Position bezogen werden, „wir wollen musikalisch-künstlerisch ein Ausrufezeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen“, und das nicht theoretisch, sondern durch die Teilnehmenden.

Auftreten werden unter anderem die Rogers, Insidern sind die Punkrocker aus Düsseldorf auch aus dem Vorprogramm der Toten Hosen bekannt. Kennzeichnend für die Jungs ist ein melodischer Sound und sozialkritische Texte. Markus Kier: „Wir haben uns Konzerte der Band angehört und auch festgestellt: Deren Fans verstehen, gut miteinander umzugehen. Das ist eine entspannte Stimmung.“ Außerdem spielen „Die netten Jungs von nebenan“. Livemusik gibt es ab etwa 18.30 Uhr.

Tagsüber findet auf der Bühne ein Tanzwettbewerb statt. Wie 2022 zeichnen hier die beiden Brüder Dino und Neso Salijevic verantwortlich. „Jeder ist beim Contest willkommen“, führt Neso Saijevic aus. „Es gibt kein Niedermachen“ wie in berühmten TV-Formaten. „Es bedeutet Mut, auf einer Bühne zu performen, es soll cool sein“, erklärt er. Eine Jury gibt es auch, „alles Leute, die in der Tanzszene prominent sind“, wie Mit-Juror Dino Salijevic weiß. Samet beispielsweise hat unzählige Fans durch seine Moderationen bei Nikelodeon, Jäz hat unzähliger Follower auf ihren Plattformen und auch Prince Damien brachte es letztlich nicht nur durch seine Fernsehprominenz zu Ruhm. „Allen gemeinsam ist ihre wohlwollende Begleitung“ und so will Neso Salijevic auch seine Moderation gestalten. „Hier gibt es keinen Druck. Hier gibt es ein gemeinsames Event und ein Miteinander“, übrigens machen die Brüder das deutschlandweit, indem sie mit ihrem Tanzmobil von Stadt zu Stadt reisen. „So holen wir Leute von der Straße und können zusammen etwas machen.“

Wer noch beim Tanzwettbewerb mitmachen will, ist willkommen

Bereits jetzt machen 70 Tänzer in 18 Formationen mit, darunter eine Tanzgruppe aus Mettmann. „Wer noch mitmachen möchte, ist willkommen“, sagen die beiden Brüder. Weil das Thema Rassismus wieder der „stärkeren Betrachtung bedarf“, wie auch Armin Römer vom Kreisintegrationszentrum sagt, sind weitere Einrichtungen und Organisationen zur Prävention vor Ort. Mit Flyern und Broschüren soll informiert werden, „wir sind da, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, führt Jessi Paczulla, im Integrationszentrum für rassismuskritische Arbeit und Demokratieförderung zuständig, aus. Auch für Kreis-Sozialdezernenten Marcus Kowalczyk gibt es „kein Wegschauen bei Rassismus“, eine Schnittstelle für die Veranstaltung mit allen Organisatoren ist das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage.

„Alle Anwohner sind informiert und eingeladen, mitzufeiern“, informiert Markus Kier. Zur Liste der Auftretenden, deutlich abgespeckt im Vergleich zu den Vorjahren, gehört auch Mustertochter. Der Name der gebürtigen Marokkanerin ist Programm. Ihre gerappten Texte sind geballte Frauenpower und ein Dauerbekenntnis für Toleranz. Wie gut die Resonanz wird, ist auch eine Frage des Wetters, beantwortet Markus Kier die Frage nach der Besucheranzahl. „2022 hätte man wegen des Regens auch absagen können. Da kann uns jetzt nichts mehr schocken. Wir sind guter Dinge.“

Nach dem Open Air-Programm gibt es eine After Show-Party mit DJ im Mehrgenerationenhaus.