Mettmann: Verliebt in die Arbeit an der Drehscheibe
Kunst: Christine Atmer de Reig hat schon zwei Preise gewonnen. Am Sonntag lädt sie in ihr Atelier ein.
Mettmann. Nur selten führt der gerade Weg zum Ziel. Christine Atmer de Reig (72) lebt diesen Gedanken, und sie lässt ihn einfließen in ihre Kunst. Im Garten des idyllisch gelegenen Hauses in Obmettmann gibt es ein Labyrinth. Einen Ort, den man barfuß abschreiten kann, um die Seele daran zu erinnern, dass Umwege und Verirrungen zum Leben gehören.
Seit 30 Jahren wohnt und arbeitet Christine Atmer de Reig in Mettmann. Beschränkt man den Blick auf Äußerliches, ging es stets geradlinig weiter. Im Jahre 1975 wurde die Keramikkünstlerin mit dem Nordrhein-Westfälischen Staatspreis ausgezeichnet, 1989 erhielt sie den Kunsthandwerkspreis des Kreises Mettmann.
Den vermeintlichen Irrungen und Wirrungen zu folgen, ist eine Herausforderung, die nicht auf die Kunst beschränkt bleibt. Die feinfühlig gefertigten Porzellanarbeiten hingegen beruhigen, sie stellen die scheinbar verloren gegangene Harmonie wieder her.
"Mit dem Brennofen habe ich schon Dramen erlebt", erzählt die Künstlerin von den Überraschungen, die einen beim Brennen von Ton und Keramik erwarten. Aber eigentlich wird dabei nur das haltbar gemacht, was zuvor in einem lebendigen kreativen Prozess entstanden ist.