Erkrath: Theaterfestival auf Posemarré - Laienspiel kommt von Können
Was die Gruppen und Solo-Künstler am Wochenende in Halle 23 zu bieten hatten, war Unterhaltung auf hohem Niveau. Für alle Interessen und Altersgruppen waren Stücke zu finden, und bei dem Workshop eines Theaterpädagogen konnten die Besucher selbst ihr schauspielerisches Können testen.
Erkrath. Das Wort "Laie" impliziert ein beschränktes Maß an Ahnung. Dass dies beim Theater meist nicht der Fall ist und es sich häufig um Freizeitprofis handelt, bewies das zweite Erkrather Laientheater-Festival am vergangenen Wochenende. Auf Posemarré zeigten ein Dutzend Gruppen und Solokünstler ihr Können.
Zunächst hatte die Neuauflage der künstlerischen Tage unter einem schlechten Stern gestanden, denn nach einem Einbruch in Halle 23 war die Durchführung auf dem alten Fabrikgelände unsicher. "Wir hätten auch ins Neanderhaus ziehen können, aber dieser Ort hat ein besonderes Flair", sagte Mitorganisator Werner Meier vom Jugendamt.
"Wir sind der Inhabergesellschaft dankbar für deren Unterstützung", so Meier, der zusammen mit Monika Thöne, Leiterin der Begegnungsstätte Gerberstraße, das Festival initiiert hat.
Schon beim ersten Mal hatten die Organisatoren sich über den Zuspruch der teilnehmenden Schauspieler gefreut, und auch in diesem Jahr hatten sich schnell spielfreudige Gruppen aus Erkrath und Umgebung gefunden. Für alle Interessen und Altersgruppen waren Stücke zu finden, und bei dem Workshop eines Theaterpädagogen konnten die Besucher selbst ihr schauspielerisches Können testen.
Bei der Durchführung und dem Aufbau der Technik hatten die Organisatoren auf die lokalen Gruppen von Spotlight und auf die Unterfeldmäuse vertrauen können. "Wir finanzieren uns durch Spenden und die Eintrittsgelder zur Deckung der Unkosten", erklärte Meier.
Nach dem Sonnenschein draußen mussten sich die Augen der Besucher erst auf das dämmerige Licht im kühlen Schatten der Halle einstellen, während der Duft frisch gebackener Waffeln vom selbst organisierten Kuchen- und Brötchenbuffet in die Nase wehte. Die Zahl der Besucher zeigte, dass nicht nur Meier das Können der Schauspieler schätzte und genoss.
Wie viel Arbeit dahinter steckt, beschrieb Manfred Teitge, Moderator des Festivals und Mitglied der Unterfeldmäuse: "Wir müssen nicht nur regelmäßig proben, sondern auch Bühnenbild, Kostüme und Technik selbst organisieren - und das neben dem Beruf." Da gebe es manchmal Kollisionen mit dem Privatleben, und die Schauspieler müssten der Kunst den Vorzug geben.
"Da muss man schon ein bisschen verrückt sein", so Teitge, doch die Arbeit lohne sich. Ihm gefiel an dem Festival besonders gut, dass sich Laientheater in seiner ganzen Vielfältigkeit präsentieren konnte.