Mit dem Reisebus nach Erkrath
In Hochdahl und Erkrath werden Parkbuchten für Busse ausgewiesen. Sind sie Bestandteil eines Tourismuskonzepts.
Erkrath. Wer bislang eine Reisegruppe nach Erkrath gebracht hat, durfte sich nach Absetzen seiner Fahrgäste meist auf eine längere Suche nach einem geeigneten Parkplatz für sein Gefährt machen.
"Wenn nicht gerade das Neanderthal Museum das Ziel ist, bedeutet es für die Fahrer meist, ihre Reisebusse im nächsten Gewerbegebiet abzustellen - viel zu umständlich", sagt Udo Kampschulte vom Arbeitskreis zur Förderung des Tourismus.
Um das zu ändern, hat Bernd Hermann von der Firma Neandertours einen Bürgerantrag gestellt, der jetzt im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr behandelt wurde. "Die Straßenverkehrsbehörde hat mir mitgeteilt, dass die Einrichtung von zwei Reisebusparkplätzen angeordnet wurde", so Carsten Döhr, stellvertretender Ordnungsamtleiter.
Jeweils ein Reisebus wird künftig in Alt-Erkrath auf der Neanderstraße, nördlich des Gerberplatzes im Bereich der Fußgängerampel, sowie in Hochdahl auf der Beckhauser Straße, südlich der Einmündung zur Grünstraße, parken können. Entsprechende Verkehrszeichen sollen laut Döhr in der nächsten Zeit durch den Bauhof aufgestellt werden.
Bis es soweit ist, können jedoch noch zwei bis drei Wochen vergehen: "Die Schilder müssen noch bestellt werden", sagt Reinhard Diete vom Tiefbauamt. Kosten: 200 bis 300 Euro.
Dass die neuen Parkplätze nicht unmittelbar an Erkraths kulturellen Höhepunkten liegen, ist laut Udo Kampschulte kein Problem. "Die Busfahrer lassen ihre Gäste an den entsprechenden Stellen aussteigen und fahren dann weiter zum Parkplatz", erklärt er. "Besonders das Stellarium und die Stadthalle sind Besuchermagneten."
Aber auch der Hochdahler Markt, der Lokschuppen, das Naturschutzzentrum Bruchhausen, die Sternwarte, das Wildgehege sowie Kirchen und Parks seien einen Ausflug wert. "Diese Parkplätze sind ein Mosaikstein hin zu einer touristisch orientierten Stadt Erkrath", sagt Unternehmer Bernd Hermann.
Über Flyer sollen die neuen Parkmöglichkeiten bekannt gemacht werden. "Die Flyer sind in Arbeit und sollen in den nächsten Monaten fertiggestellt sein. Auch auf der Internetseite der Stadt wird ein entsprechender Menüpunkt eingerichtet werden", so Kampschulte.
Diese Worte klingen bekannt. Und richtig - ein Blick ins Archiv belegt, dass bereits für Juni dieses Jahres das Erscheinen einer 22-seitigen Broschüre mit dem Titel "Erkrath sehen und entdecken" in einer Auflage von 4.000 Exemplaren angekündigt worden war.
Ein halbes Jahr später weiß immer noch kein Auswärtiger, welche Sehenswürdigkeiten Erkrath zu bieten hat, dass Gruiten Dorf einen Besuch lohnt, und wo es sich joggen und radfahren lässt. "Das hängt an mir", gibt Kampschulte unumwunden zu. Er habe einfach nicht ausreichend Zeit gehabt, um die Broschüre wie angekündigt fertigzustellen. "Anfang des Jahres ist aber damit zu rechnen."
In diesem Zusammenhang kritisiert Kampschulte, "dass alle die Idee eines Tourismuskonzepts gut finden, aber nur wenige etwas dafür machen wollen".