Mettmann/Innovationspark: Verkauf der Grundstücke läuft schleppend
Gewerbe: Die städtische Wirtschaftsförderung hofft nun auf Synergieeffekte durch die Fachhochschule.
Mettmann. Innovation - das steht in unserem Sprachgebrauch für frische Ideen und wegweisende Erfindungen. Demnach also müssten im Innovationspark Mettmann-West die Ideen nur so sprudeln. Doch die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Seit dem Spatenstich für das Projekt im Jahr 2004 wurden erst rund 44000 der insgesamt 120000 Quadratmeter verkauft.
Die Unternehmen, die sich bisher dort angesiedelt haben, lassen sich an einer Hand abzählen und sind nicht gerade das Abbild einer Ideenschmiede. Neben einem Autohaus, einer Marketingfirma, einer mittelständischen Elektrofirma soll dort demnächst etwa eine Steuerberatungsgesellschaft ihren Sitz eröffnen.
Und dabei war es ein erklärtes Ziel, den Innovationspark zu einem Zentrum für kreative Ideen zu machen. Die Hoffnung, das Gewerbegebiet nun doch noch zu einem echten Innovationspark zu machen, ruhen nun auf der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW), die am 1. Oktober im Innovationspark eröffnet hat. Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp: "Wir hoffen natürlich auf Synergieeffekte durch die Fachhochschule."
Doch bis es soweit ist, gehen der Stadt jede Menge Gewerbesteuereinnahmen verloren. "Auch andere Städte haben zurzeit Probleme mit der Vermarktung", sagt Karp. Einige Grundstücke seien schon optioniert gewesen, als die potenziellen Käufer wegen der Wirtschaftkrise "auf die Notbremse getreten" seien. Doch kann die Krise wirklich der Grund für die desolate Vermarktungssituation sein?
Am Standort liegt es jedenfalls nicht, ist sich der Wirtschaftsförderer sicher. Auch wenn Städte wie Langenfeld oder Hilden eine noch bessere Anbindung an die Autobahnen in der Region hätten. Ein Problem hingegen seien die im Bebauungsplan festgeschriebenen Bedingungen, die produzierendes Gewerbe und Industriebetriebe grundsätzlich ausschließen, um das angrenzende Wohngebiet vor Lärm oder Schmutz zu schützen.
Auch Einzelhandel oder Logistikbetriebe sind auf Grund ihres Lieferverkehrs unerwünscht. "Da bleibt nur noch ein schmaler Korridor", gibt der Wirtschaftsförderer zu. Er sei aber dennoch zuversichtlich, dass die Flächen vermarktet werden könnten. "Manchmal geht das ganz schnell. Da kommt vielleicht ein Unternehmen und will auf einen Schlag 40000 Quadratmeter kaufen." Im Moment sei ein solcher Abschluss allerdings nicht in Sicht.
In Mettmann setzt man also weiterhin auf Gewerbeansiedlungen aus dem Büro- und Dienstleistungsbereich sowie dem Technologiesektor. Und hier besonders auf Unternehmen, die viele Arbeitsplätze schaffen und zum Image des Innovationsparks passen. "Die Preise für die Grundstücke sind abhängig vom Unternehmen. Da kann man auch verhandeln. Wichtig ist uns aber, dass die Unternehmen zukunftssicher und nicht in ein paar Jahren insolvent sind", sagt Wolfgang Karp.