Nach dem richtigen Schnitt gibt’s mehr Obst
Der Naturschutzbund verrät die Kniffe für den Hobbygärtner.
Mettmann. Wie beschneide ich jetzt am besten welchen Obstbaum, um bald möglichst viele Früchte zu ernten? Eine Frage, die sich zurzeit viele Hobby-Gärtner stellen. Darüber informierte jetzt der Naturschutzbund (Nabu) Kreisverband Mettmann. In einem zweistündigen Kurs konnten Interessierte auf der Streuobstwiese am Düsselring Nützliches über den Obstbaumschnitt von Waldpädagogin und Nabu-Stadtbeauftragter Astrid Walker erfahren.
„Jetzt ist die beste Zeit, um Obstbäume zu beschneiden“, sagt Walker, „nicht im Winter, wie die meisten glauben.“ Denn dann habe der Baum den Sommer über Zeit, die Schnittwunde verheilen zu lassen „Jedes Beschneiden stellt schließlich einen Eingriff in den Baum dar“, erklärt Walker. Beim Beschneiden sollte zunächst einmal der typische Aufbau hergestellt werden: Der Obstbaum sollte vier bis fünf Leitäste haben, die später das Obst tragen. Diese stehen bestenfalls in einem 45-Grad-Winkel vom Stamm ab, damit die Last des Obstes sie nicht zu sehr herabzieht.
Für das Beschneiden der restlichen Äste gibt es eine einfache Regel, wie Walker erklärt: „Alles, was parallel und über Kreuz wächst, kann weg.“ Im Sommer sollten dann vor allem die sogenannten „Wasserreiser“, dünne Äste, die in verschiedene Richtungen aus den Leitästen wachsen, abgeschnitten werden. Beim Beschneiden von dickeren Ästen ist es wichtig, dass ein kleiner Stumpf übrig gelassen wird. „Sonst wächst die Wunde in den gesunden Ast hinein“, erläutert Walker. Bei der Heilung der Schnittstelle hilft es, ein wenig Lehm aus dem eigenen Garten aufzutragen. Um den Ast abzuschneiden, ist es am besten, zu zweit zu arbeiten. Der eine kann dann den Ast stützen, während der andere auf der Leiter steht und schneidet.