Nachbar nach Streit in Psychiatrie
Weil er einen Nachbarn mit einer Schusswaffe bedroht haben soll, rückte das Sondereinsatzkommando an.
In einer Reihenhaussiedlung an der Mettmanner Weststraße schwelt offenbar schon seit Jahren ein handfester Nachbarschaftsstreit. Am Dienstagabend eskalierte die Situation zum wiederholten Male. Ein 53-Jähriger soll mit seinem Nachbarn zunächst am Gartenzaun verbal aneinandergeraten sein. Im Anschluss soll der 53-Jährige aus seinem Haus eine Schusswaffe geholt und seinen Nachbarn damit bedroht haben.
Die hinzugerufene Polizei alarmierte Kollegen vom Sondereinsatzkommando, das den 53-Jährigen dann in seinem Haus festnahm. Ob der Mann die Tür freiwillig geöffnet hat — oder das SEK gewaltsam in die Wohnung eindrang — darüber gibt die Mettmanner Polizei keine Informationen heraus.
Bei der Durchsuchung des Hauses konnte von den SEK-Beamten allerdings keine Pistole gefunden werden. Der Mann soll nach dem Verhör auf der Mettmanner Polizeiwache in die Psychiatrie gebracht worden sein.
Es ist nicht das erste Mal, dass der 53-jährige Mettmanner in einen Polizeieinsatz verwickelt war. Bereits im Jahr 2012 verschanzte er sich in seinem Haus an der Weststraße mehr als drei Stunden lang vor Einsatzkräften der Polizei. Damals lag offenbar gegen den Mettmanner ein Haftbefehl wegen Beleidigung vor. Die Beamten gingen damals nicht davon aus, dass er im Besitz einer Pistole ist, wohl aber, dass er sich mit einem Messer oder anderen Utensilien hätte zur Wehr setzen können.
Erst nachdem die Polizei angekündigt hatte, die Haustür mithilfe eines Schlüsseldienstes zu öffnen, wurde die Tür geöffnet. Die Polizisten fanden den Mettmanner dann auf der Toilette im Keller, wo er sich vor den Beamten „versteckt“ hatte.
Um ihn aufzuspüren, wurden von den mit Schutzwesten ausgerüsteten Spezialkräften damals auch Schäferhunde eingesetzt. Nachbarn des 53-Jährigen berichten schon seit mehreren Jahren über immer wieder kehrende Stalking-Attacken und Übergriffe des Mettmanners.
„Er verfolgt mich und die Kinder und weiß genau wann ich zu Hause bin und wenn nicht — wo ich bin. Er steht dann plötzlich hinter einem“, sagt eine Betroffene.
Unter anderem weil der 53-Jährige die Frau im Streit mit einem Eimer Terpentin übergossen haben soll.
Nach Angaben des Ehemanns der Betroffenen ist der 53-Jährige für die Terpentin-Attacke im Februar des vergangenen Jahres vom Amtsgericht Mettmann zu einer neunmonatigen Haftstrafe verurteilt worden, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Im Anschluss haben die Betroffenen versucht, sich mit einstweiligen Verfügungen gegen den Nachbarn zu wehren.