Neue Kita Kirchendeller Weg mit eigener Stromproduktion

Am Kirchendeller Weg entsteht ein Kindergarten, der den benötigten Strom selbst produzieren soll.

Mettmann. Die neue Kindertagesstätte, die der Kreis Mettmann und die Stadtverwaltung am Kirchendeller Weg bauen, soll nicht nur pädagogisch, sondern auch technisch ein Vorzeigestück werden. Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert die Kita den Strom, den sie braucht, weitgehend selbst.

Erdwärme, die aus vier Tiefenbohrungen mit Pumpen nach oben befördert wird, soll für warmes Wasser sorgen. Ottmar Viehbeck, Leiter des städtischen Gebäudemanagements: „Für diese Einrichtung wollen wir keine Rechnung von RWE bekommen.“ Außerdem werde für die Toilettenspülung und die Pflanzen des riesigen Außengeländes Regenwasser gesammelt, um auch beim Wasserverbrauch zu sparen.

Die Fassaden der Kindertagesstätte werden außen mit weißem Hochdrucklaminat und Hölzern verkleidet, die im Laufe der Jahre grau werden. „Es handelt sich um eine nachhaltige Bauweise. Außen halten wir das Gebäude eher schlicht“, sagt Viehbeck. Dafür wird es innen umso bunter. An den Wänden sollen Farben den Kindern den Weg in ihre Gruppenräume zeigen.

Insgesamt werden in der neuen Kita einmal 30 Menschen beschäftigt sein, die sich um 106 Kindern kümmern. „Von der Hauswirtschaftskraft über die Erzieherinnen bis hin zu den Therapeuten“, sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales.

Der Holztafelbau der neuen Kindertagesstätte ist bereits abgeschlossen. „Inzwischen wurde schon mit dem Innenausbau begonnen“, sagt Viehbeck. Im Januar sollen die ersten Mädchen und Jungen in die Einrichtung einziehen.

2100 Quadratmeter ist die neue Kindertagesstätte groß, Herzstück des imposanten Holzbaus ist ein 232 Quadratmeter großes Atrium mit einer Glaspyramide. „Das Atrium wird der zentrale Treffpunkt, Veranstaltungs- und Spielraum“, sagt Astrid Hinterthür.

Vom Zentrum der Kita führen Flure in die einzelnen Häuser, in denen die insgesamt sieben Gruppen untergebracht werden. Die Stadt bringt in dem Neubau fünf Gruppen unter, der Kreis Mettmann zwei heilpädagogische Gruppen.

Ursprünglich planten Stadt und Kreis zwei eigenständige, räumlich voneinander getrennte Kitas unter einem Dach. Doch davon verabschiedeten sich die Partner — und bauen nun eine Tagesstätte für behinderte und nichtbehinderte Kinder. „Es wird ein offenes Haus für alle Kinder“, sagt Astrid Hinterthür.

Die Mettmanner Pläne seien anfangs kritisch vom Landesjugendamt beäugt worden. Hinterthür: „Aber wir haben sie mit unserem Konzept überzeugt. Darauf sind wir stolz.“