Jetzt geht’s los mit der Seibelquerspange
Drei Wochen nach dem Spatenstich für die Osttangente beginnen nun die Bauarbeiten für die zweite Umgehungsstraße.
Mettmann. „Das kriegen die Mettmanner heute gar nicht mit. Denn die sind alle im Urlaub“, unkte Landrat Thomas Hendele. „Aber in zwei Jahren, wenn wir das Band durchschneiden und die Straße für den Verkehr freigeben, werden sie es merken“, sagte Hendele. Bürgermeister Bernd Günther hatte am Freitag Vormittag zum ersten Spatenstich für den Bau der Seibelquerspange eingeladen, drei Wochen nach dem Spatenstich für den Bau der Osttangente.
Beide Straßen sollen dafür sorgen, dass die Innenstadt vom Durchgangsverkehr befreit wird. Allerdings gibt es auch Kritiker, die den Bau der Seibelquerspange nicht für nötig halten. Dazu gehören auch Mettmanns Grüne, die das Projekt immer abgelehnt haben. Am Freitag kamen sie mit einem Transparent auf den Seibelparkplatz, um dagegen zu protestieren, dass die Stadt 3,5 Millionen Euro in die Straße investiert, anstatt das Geld in Bildung, Jugendarbeit, Soziales, Kultur und den Straßenerhalt zu stecken.
Dem hielt Bürgermeister Bernd Günther entgegen, dass eine Verkehrsentlastung allein mit der Osttangente nicht zu schaffen sei. Günther: „Ohne die Seibelquerspange rollt der Verkehr auch weiterhin mitten durch die Stadt.“
Ihm pflichtete Landrat Hendele bei: „Die Straßen sind wie siamesische Zwillinge, eine Straße allein bringt überhaupt nichts.“
Die Seibelquerspange ist als innerörtliche Umgehungsstraße des Stadtkerns geplant und soll den Verkehr aufnehmen, der heute über die Johannes-Flintrop-Straße und die Schwarzbachstraße den Jubiläumsplatz passiert. Der Bau soll aber nicht nur entscheidend zur Verkehrsentlastung beitragen, sondern Mettmann auch die Möglichkeit eröffnen, die Innenstadt neu zu gestalten.
Die Straßentrasse beginnt an der Schwarzbachstraße in Höhe des alten Buswendeplatzes, wird dann am Baubetriebshof bergauf über die Halde der ehemaligen Aluminiumschmelze geführt und endet in einem Kreisverkehr auf der Johannes-Flintrop-Straße.
„Wir und der Brückenbauer werden in ein bis anderthalb Wochen die Baustelle einrichten“, sagt Oberbauleiter Ralf Dreke von der Baufirma Eurovia, die im Auftrag des Kreises Mettmann auch die Osttangente baut. Auf dem Seibelplatz werden sogar zwei Kräne aufgestellt, die das Material für den Brückenbau am Hang transportieren müssen. Die restlichen öffentlichen Parkplätze, die es auf dem Platz gibt, „werden dann vermutlich nicht mehr zur Verfügung stehen“, sagte der Straßenbauer.
Die Nachricht sorgte bei Volker Paikert, dem Leiter der benachbarten Senioren-Residenz „Carpe diem“, für Sorgenfalten. „Kann man nicht ein paar Plätze lassen, dort parken auch unserer Mitarbeiter“, sagte er. Oberbauleiter Dreke sagte darauf: „Wir werden den Platz für die Lagerung der Baumaterialien wahrscheinlich komplett brauchen.“
Die Bauarbeiten werden an der Ecke Seibel-/Johannes-Straße beginnen. Dort wird Platz geschaffen für einen Kreisverkehr. Dreke: „Und unten auf dem alten Buswendeplatz an der Schwarzbachstraße geht’s los.“