Dirtbiker sind in Warteposition
Die Anlage für die Ausnahme-Radler wurde am Samstag eröffnet. Fahren und Springen — darauf mussten die Biker verzichten: Der Boden war zu weich.
Mettmann. Am Stadtwald wird gebaut. Dies dürfte niemandem entgangen sein. Doch was oberhalb der Minigolfanlage in den vergangenen Monaten hinter Bäumen verborgen entstanden ist, mögen nur die wenigsten registriert haben. Am Samstag wurde dort eine Dirtbikebahn offiziell eröffnet.
Auf dieser Strecke können Mountainbikefahrer über Hügel und Rampen springen. Die Besucher, darunter einige Mitglieder des Stadtrates, hätten die Dirtbiker gerne in Aktion gesehen. Doch dazu kam es nicht. „Es hat in den letzten Tagen einfach zu viel geregnet. Die Bahn ist daher noch so weich, dass eine Fahrt heute nicht möglich ist“, erklärt Johannes Grothe.
Für ihn ist die Bahn etwas ganz Besonderes. Denn die Bahn haben die Biker selbst angelegt. Mit Tim Schütz und einigen anderen Helfern hat Grothe in den vergangenen Monaten unzählige Schubkarren voll Erde geschoben, um die Hügel und Sprungschanzen anzulegen. Die Idee zu dem Projekt entstand vor anderthalb Jahren, als einige Jugendliche im Alter zwischen 16 und 22 Jahren mit der Leidenschaft für das Dirtbiken dem Stadtrat den Wunsch einer solchen Strecke vortrugen.
Dieses Anliegen stieß bei allen Fraktionen auf Zustimmung. Die Stadtverwaltung machte den Bau möglich und unterstützte ihn finanziell und mit Hilfe des Streetworkers Ogün Yilmazer. Zudem gab es Spenden. Durch die Eigenleistung der Biker und die Spenden hat der Bau rund 10.000 Euro gekostet, während vergleichbare Vorhaben in anderen Städten bis zu 70.000 Euro gekostet haben.
Das Ergebnis ist beeindruckend: 300 Meter ist die Strecke lang. Und vom Salto vorwärts und rückwärts bis hin zu Drehungen im 180- oder 360-Grad-Winkel sei dort alles möglich, sagt Grothe.
Den Dirtbikern ist bewusst, dass die Fahrt auf der Strecke gefährlich ist. Bei der Nutzung der Bahn besteht daher Helmpflicht. „Die Biker, die hier fahren, sind alle sehr professionell, da würde sich niemand ohne Helm aufs Fahrrad setzen“, weiß Streetworker Yilmazer. Darüber hinaus sei es unter Dirtbikern ein ungeschriebenes Gesetz, dass man nie alleine fährt. So kann ein anderer bei einem Unfall stets Hilfe rufen.
Die Feuerwehr hat bereits eine Luftaufnahme der Bahn im Stadtwald in ihrem System gespeichert. So sind die Einsatzkräfte über die Gegebenheiten des Geländes informiert. Geht nun ein Notruf von der Strecke bei der Feuerwehr ein, rückt ein spezielles Bergungsteam mit entsprechend geeigneter Ausrüstung aus.