Nordstraße: Anwohner fürchten Raser
Die Bewohner kritisieren das neue Verkehrskonzept und richten sich auf mehr und schnellere Autos ein.
Die Anwohner der Nordstraße machen mobil: Sie wollen verhindern, dass nach der Eröffnung der Seibelspange noch mehr Verkehr über die Stadtstraße fließt.
Es hat sich eine Art Interessengemeinschaft gegründet, die sich zu einem ersten Meinungsaustausch in die Gaststätte Frankenheim traf. Und die Resonanz war überwältigend, sagte Annette Schmidt, die zusammen mit ihren Mann Jens Teller den Abend vorbereitet hatte und moderierte.
Obwohl der Infoabend im Frankenheim, so Teller, keine politische Veranstaltung sein sollte, war sie genau das. Das lag nicht nur am Thema, sondern auch daran, dass die beiden Bürgermeisterkandidaten Andrea Rottmann (SPD) und Norbert Danscheidt (CDU) das Wort ergriffen, beziehungsweise gefragt wurden.
Mehr als 70 Menschen, darunter auch Mettmanner, die in den Nebenstraßen der Nordstraße wohnen, machten ihrem Unmut Luft: Sie kritisierten das neue Verkehrskonzept, das unter anderem vorsieht, die Flintrop-Straße ab Einmündung Schwarzbachstraße zu schließen und keine Durchfahrt in Richtung Breite Straße zu ermöglichen. „Dann fahren noch mehr Autos über die Nordstraße“, schimpfte ein Anwohner. Teller, der die Diskussion souverän lenkte, wollte an diesem Abend ein erstes Meinungsbild der Anwohner herstellen. „Liegen wir mit unseren Befürchtungen vielleicht falsch, und die Situation wird nach der Eröffnung der Spange gar nicht so schlimm oder wird die Nordstraße zur innerstädtischen Autobahn“, fragte er provokant ins Plenum.
Anwohner
Einer der Hauptpunkte in der Diskussion war die Idee, die seit längeren im politischen Raum existiert, das Parken in der Nordstraße zu verbieten und einen großen Parkplatz für Anlieger am Borner Weg einzurichten. „Dann können wir überhaupt nicht mehr schlafen“, sagte ein Anwohner. Denn viele Nordstraßler haben ihr Schlafzimmer in Richtung Hauptschule. Sie würden dann durch den Parkverkehr in ihrer Nachtruhe gestört werden.
Und: Die Parkplätze am rechten Rand der Nordstraße (von oben) zwingen Autofahrer zum langsameren Fahren, besonders wenn ihnen ein Bus oder Lastwagen entgegenkommt. „Wir müssen die Nordstraße für den Durchgangsverkehr so unattraktiv wie möglich machen“ sagte Teller. Dazu gehört auch der Plan, wieder Tempo 30 auf der Nordstraße einzuführen.
Das gab’s bereits vor sechs Jahren. Anwohner hatten damals über 350 Unterschriften für eine durchgängige Tempo-30-Zone auf der Nordstraße gesammelt. Doch Autofahrer aus Metzkausen votierten gegen das Tempolimit. Schließlich setzten sich CDU und FDP im Rat durch und hoben das Tempolimit auf.
Die Beschilderung an der Osttangente müsse verbessert werden, so der Tenor während der Veranstaltung. Pkw- und Lkw-Fahrer sollen eindeutig auf die Umfahrung der Stadt über Elberfelder Straße zum Südring hingewiesen werden.
Ein Einfahrverbot für Lkw ab Kreisverkehr Carpe diem (Anlieger frei) wurde ebenfalls in Erwägung gezogen. Ob täglich 200 Busse über die Nordstraße fahren müssen, wurde von einer Anwohnerin in Zweifel gezogen.
Die geplante Erschließungsstraße des künftigen Neubaugebietes Kirchendelle (von der L 239 n zur Hasseler Straße) dürfe nicht als Teilumfahrung dienen, so der Tenor.