Schützen in Mettmann Auf das junge Königshaus folgt eine treffsichere Majestät

Mettmann · Die 588. Ausgabe des Mettmanner Schützenfestes mit Johanniskirmes war ein voller Erfolg. Gekrönt wurde das Volksfest mit vielen Tausend Besuchern durch einen Krönungsball am Dienstagabend.

Ralf und Doris Barda (M.) wurden zum neuen Königspaar der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft gekrönt.

Foto: Dirk Neubauer

(dne) Der scheidende König hat ein Tränchen im Auge. 25 Kilo Amtskette und ein Krönchen wechseln die Besitzer. Mit diesem Krönungsball feierten die St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1435 Mettmann den Höhepunkt ihrer Festtage. Wenn es nur am Schützensonntag nicht so entsetzlich heiß gewesen wäre...

„Wir sind mit dem diesjährigen Schützenfest und der Johanniskirmes rundherum zufrieden“, sagt Brudermeister Daniel Gebauer. Viele Tausend Menschen besuchten Mettmann seit dem vergangenen Freitag. Am Dienstagabend versammeln sich die knapp 200 Mitglieder der Bruderschaft, begleitet von befreundeten Kompanien und Vereinen. Der große Dank gilt dem jungen Königshaus – mit Frederic Stein und Karina Cantor-Schneider als Majestäten, Jungschützenprinz Fabian Stein und Schülerschützenprinz Ole Winkelhage. In launigen Beiträgen lassen sie das zurückliegende Jahr noch einmal passieren und bedanken sich bei allen, die sie unterstützt haben.

Dann wird die Königswürde feierlich weitergegeben – von Präses Monsignore Herbert Ullmann und Pfarrerin Stephanie Franz. Ralf Barda aus der Lambertus-Kompanie und langjähriger Schießmeister musste nur einmal anlegen und abdrücken – dann hatte er die Königswürde. An seiner Seite wird Ehefrau Doris Barda amtieren. Markus Ludes ist der neue Prinz bei den Jungschützen, Leonie Goeke die Schülerprinzessin.

In den Ansprachen hatte Monsignore Ullmann den Verdacht zurückgewiesen, dass das Brauchtum ein Relikt aus vergangener Zeit sei. Vielmehr stelle sich die Bruderschaft unter Daniel Gebauer in unaufgeregten Worten und Taten gegen jede Form von Ausgrenzung. Bei den Schützen kämen Menschen aus allen Altersklassen, finanziellen Verhältnissen und Berufen zusammen, um miteinander zu feiern. Stephanie Franz von der evangelischen Kirche ergänzte, ihr habe das Mitfeiern viel Spaß gemacht – auch weil sich die Schützen ganzjährig aus vollem Herzen sozial engagierten.

Bürgermeisterin Sandra Pietschmann berichtete von einer „Seniorenrunde“ im mit 42 Metern höchsten Fahrgeschäft der Kirmes, dem „Fighter“: „Da konnte man bis nach Köln schauen, wenn man wollte.“ Nicola Schafhausen verzauberte die Krönungsball-Gäste durch ihr Fahnenschwenken, das sie erst seit drei Monaten trainiert. Brudermeister Gebauer lobte „die herausragende Performance“.

Mit dem letzten Takt der Musik und dem letzten Glas Bier haben die Vorbereitungen für das Schützenfest im nächsten Jahr begonnen.