Stadt ärgert sich über wilde Müllkippen

Wer Kartons neben Papiercontainer stellt, riskiert ein Bußgeld. Der Recyclinghof nimmt sie an.

Foto: Janicki

Mettmann. Kaum zu glauben, aber wahr: Bereits vor 25 Jahren wurde die Blaue Tonne für Altpapier in Mettmann eingeführt. Bis dahin erfolgte die Erfassung von Pappe, Papier und Kartonagen fast ausschließlich über die Depotcontainer für Altpapier. Anfänglich noch vielfach belächelt, ist die Blaue Tonne ein echter „Erfolgsschlager“ geworden. Bis vor wenigen Jahren waren die Behälter tatsächlich komplett blau gefärbt — daher der Name. Heutzutage sind die Tonnen schwarz und nur noch der Deckel ist blau.

Mittlerweile rund 85 Prozent aller Grundstücke in der Kreisstadt sind mit einem eigenen Behälter für das Altpapier ausgestattet. Mit fast 9000 Stück hat sich die Behälteranzahl innerhalb des letzten Vierteljahrhunderts mehr als vervierfacht. Die Papiermenge hat sich seit Einführung der Blauen Tonne verdoppelt. Knapp 85 Kilogramm Altpapier pro Einwohner und Jahr werden getrennt von anderen Abfällen erfasst und der Wiederverwertung zugeführt. Vor 25 Jahren waren es lediglich 41 Kilogramm.

Der Anteil des Altpapiers aus der grundstücksbezogenen Sammlung am jährlichen Gesamtaufkommen in Höhe von etwa 3300 Tonnen beträgt 70 Prozent. Die restliche Menge wird über die Depotcontainer oder auf dem Recyclinghof erfasst.

Im Zeitalter von Internet und des stark zugenommenen Versandhandels ist der Verpackungsanteil nämlich gleichzeitig erheblich gestiegen. Insbesondere in den Depotcontainern finden sich überwiegend Klein- und Großkartonagen. Diese können übrigens auch unzerkleinert und ganz gleich in welcher Größe auf dem Recyclinghof in der Hammerstraße 31 abgegeben werden. Dazu Abfallberater Wolfgang Orts: „Auf diese Weise kann man sich das mühevolle Zerreißen oder Zerschneiden seiner Kartons sparen. Und die Depotcontainer werden entlastet. Denn vielfach werden die Kartons ohne vorherige Zerkleinerung einfach in die Einwurfschlitze gedrückt. Und verstopfen damit die Großbehälter, so dass eine weitere Nutzung nicht möglich ist.“

Häufig werden große Kartons bedauerlicherweise auch einfach neben die Behälter gestellt. Orts: „Die Standplätze entwickeln sich dann schnell zu wilden Müllkippen und der Reinigungsaufwand ist immens. Wer so verfährt, handelt ordnungswidrig und muss mit einem Bußgeld rechnen. Da ist der kleine Umweg zu unserem Recyclinghof sicherlich die bessere Lösung. Freitags ist dort immerhin bis 18 Uhr geöffnet.“

Das gesammelte Altpapier wird zunächst zur Umladung in Großcontainer auf dem Gelände der R&R GmbH in Mettmann gebracht und anschließend in mehrere Papierfabriken transportiert. Dort werden „neue“ Recyclingpapiere und Pappe hergestellt. Informationen im Internet. Red

mettmann.de/abfallberatung