Stellarium Hochdahl: Ben, der Himmelsbieger

Spezialisten aus den USA bauen den neuen Himmel in der Kuppel auf. Im Mai soll Wiedereröffnung gefeiert werden.

Hochdahl. Wer genau hinschaut, sieht sie - die vielen, winzig kleinen Löcher im Himmel. Sie sollen Gewicht sparen. Sonst bewahrheitet sich doch noch die einzige Befürchtung der tapferen Gallier um Majestix, und der Himmel fällt ihm tatsächlich auf den Kopf. Von einer Aluminium-Platte getroffen zu werden, gilt gemeinhin als ungesund.

Um genau das zu vermeiden, greifen zurzeit vier Männer aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania zu den luftigen Alu-Blechen. Das Quartett ist damit beschäftigt, im Bürgerhaus-Stellarium die neue Kuppel zu gestalten, die später als Projektionsfläche für die Programme rund um die Sterne dient.

"Wir bauen überall auf der Welt Himmel", sagt Ben in breitestem Kaugummi-Englisch. Wie jetzt in Hochdahl, wo die Kuppel nach dem Brand im Bürgerhaus ausgetauscht werden muss.

Dazu biegt Ben die Alu-Platten über einer Form in Höhe und Breite genau so weit, dass insgesamt über 100 Platten exakt in den Radius der Stellariums-Kuppel eingesetzt werden können. Mehrere übereinandergesetzte Reihen ergeben das fertige Werk. Kosten: rund 100000US-Dollar. Gearbeitet wird zehn Stunden pro Tag an sieben Tagen die Woche. Auch an Ostern wuchs der Himmel.

Thomas Presper, Dozent, zur Tatsache, dass nach dem Brand modernere Technik als zuvor im Stellarium eingebaut wird.

Ganz klar ist auch noch nicht, wann wieder eine Reise zum Mond gebucht werden kann. "Wir werden wohl im Mai eröffnen", so Presper. Bis dahin müssen noch der Boden neu verlegt und die 60 Sitze wieder montiert werden, die komplett gereinigt und aufgearbeitet worden sind, um den Brandruß aus den Polstern zu waschen.

Insgesamt kostet die Sanierung des Stellariums, das neben dem Kindertreff als letzte Einrichtung im Bürgerhaus noch geschlossen ist, rund 500000 Euro. An den Kosten beteiligt haben sich Stadt- und Kreisverwaltung.

Mit der Wiedereröffnung des weit über Erkrath hinaus bekannten Stellariums endet für Presper und andere Dozenten der finanzielle Verzicht: "Wir sind im Moment auf Kurzarbeit und bekommen unser Gehalt vom Arbeitsamt", sagt Presper.