Sturmschäden in Mettmann 85 Bäume müssen nach Sturm gefällt werden
Mettmann · Nun sollen laut Straßen NRW 85 statt 50 Bäume gefällt werden.
(dne) Die Baumschäden im Neandertal sind schlimmer als zunächst gemeldet. Nach einem Ortstermin von Straßen NRW, der unteren Naturschutzbehörde und dem Ordnungsamt Mettmann sollen nun 85 statt der ursprünglich angekündigten 50 Bäume gefällt werden. Die Vollsperrung der Talstraße werde noch mindestens bis einschließlich Montag, 28. Februar, bestehen bleiben – so eine Sprecherin von Straßen NRW. Denn die 35 Bäume, die nun als nicht mehr standsicher und bruchfest ausgemacht wurden, sind groß und stehen „weiter oben an den steilen Hängen“, so die Sprecherin. Sämtliche Wackelbäume in der Nähe der Landstraße seien bereits von einer Fachfirma gefällt worden. Der kommissarische Revierförster des Bezirks Neandertal, Stefan Springer von Wald und Holz, war im Rahmen der Amtshilfe zu dem Ortstermin hinzugebeten worden, um seine Expertise abzugeben. Er fasst das Ergebnis des Ortstermins so zusammen: „Es hätte auch deutlich schlimmer kommen können.“
Naturschutzverbände üben
keine Kritik an Fällungen
Mit der vergleichsweise dünnen Schicht Mutterboden im Tal kämen die Bäume an sich gut zu recht. Sie hätten sich an die spezielle Hanglage angepasst. Die Kalkschichten darunter lieferten wertvolle Nährstoffe und der Bewuchs an den steilen Hängen des Neandertals verhindere die Bodenerosion oder gar Erdrutsche. Den diversen Besitzern der Waldpartien rät Springer, die nun kahl werdenden Stellen wieder aufzuforsten – nach Möglichkeit mit niedrigeren Laubbäumen bis zu einer Höhe von maximal 20 Metern. Sie hätten einen kleineren Gefahrenradius und stünden sicherer bei Sturmsituationen. Im Unterschied zum radikalen Kahlschlag im Neandertal vor einigen Jahren kommt zurzeit auch keine Kritik von den Naturschutzverbänden an den kurzfristig anberaumten Baumfällungen. „Natürlich sind wir immer für ein behutsames Vorgehen. Im Zweifel sollte man Bäume lieber länger stehen lassen“, sagt Alexander Schulze vom BUND. Er verwies darauf, dass es im Neandertal neben der Landstraße eine Vielzahl von Wanderwegen und Nutzungen gebe. Zudem seien die Bäume der Region – auch im Neandertal – durch die drei Dürre-Jahre 2018, 2019 und 2020 oftmals massiv geschädigt worden. Dies führe dazu, dass das Wurzelwerk keinen Halt mehr biete. Schulze berichtete von einen Waldstück im Neandertal, das der Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen gehöre. „Auch in unserem Areal waren wir gezwungen, 20 geschädigte Bäume zu entfernen.“