Tauben verdrecken die Innenstadt
Erkrath lässt jetzt sogenannte Taubenspikes montieren. In Mettmann kontrolliert die Verwaltung, ob Bürger die Tiere füttern.
Erkrath/Mettmann. Jede Taube produziert jährlich bis zu zwölf Kilo Kot. Dies kann zu massiven Verschmutzungen und Beschädigungen an Kirchen, Denkmälern, Wohn- und Geschäftshäusern führen. Die Reinigung und Beseitigung ist zeitaufwendig und teuer. Am Hochdahler Markt in Erkrath fühlen sich die Tauben derzeit — noch — besonders wohl.
„Im Bereich der Stahlsäulen der Pergolen kommt es zu erheblichen Verschmutzungen durch Taubenkot“, sagt Wolfgang Jöbges, Fraktionsvorsitzender der Erkrather CDU. Grund: Die Tauben halten sich auf der vor Regen geschützten überdachten Stahlkonstruktion auf und haben dort auch bereits einige Nester gebaut. „Der Taubenkot verschmutzt erheblich den Bereich um die Stahlsäulen und das Pflaster“, sagt Jöbges.
Aber: Das Problem könnte leicht durch die die sogenannten Taubenabwehrspikes behoben werden. Die gibt es bereits auf vielen kleinen Vordächern am Hochdahler Markt, hat Jöbeges beobachtet. Seiner Ansicht nach sollte es doch kein Problem sein, weitere Schutzvorrichtungen zu installieren. Zumal sich die betroffenen Stahlsäulen auf dem Hochdahler Markt im Eigentum der Stadt befinden. Bei der Stadtverwaltung hat man die Bitte der CDU schon erhört. Ohne großen Aufwand ist nun eine Firma gebeten worden, entsprechende Angebote für Taubenspikes anzugeben. Sobald sie vorliegen und im Kostenrahmen bleiben, kann der Auftrag erteilt werden, auch ohne dass darüber lange in Ausschüssen beraten werden muss. So etwas bezeichnet man als „laufendes Geschäft der Verwaltung“. Darüber hinaus ist Erkrath in den vergangenen Jahren nicht mit einer besonderen Taubenproblematik aufgefallen.
In der Nachbarstadt Mettmann sieht es dagegen ganz anders aus. Noch Mitte vergangener Woche konnten Fußgänger beobachten, dass vor der Mauer der Kirche an der Freiheitsstraße eine ganze Handvoll Müsli auf der Straße lag. Die Tauben konnten sich im wahrsten Sinne des Wortes die Rosinen herauspicken. In der Kreisstadt gibt es seit Jahren einige Bürger, die offenbar einen großen Spaß am Taubenfüttern haben. Das Problem und auch die Namen der Taubenfütterer sind in der Innenstadt und auch bei der Stadt bekannt, geändert hat sich trotzdem nicht viel. Aber: Taubenfüttern ist in Mettmann verboten. Wer sich an das Verbot nicht hält, muss mit einem Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro rechnen. Im Wiederholungsfall droht ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro. Erst in der vergangenen Woche hatte die Stadt angekündigt, an sieben Stellen im Stadtgebiet Schilder aufzustellen, mit denen noch einmal extra auf das Fütterungsverbot hingewiesen wird. Außerdem soll vermehrt durch die Ordnungsbehörde kontrolliert werden. Der Einsatz eines Falkners gegen die Tauben in Mettmann wurde von der Stadt abgelehnt.