Trägerverein sucht Mitglieder

Mit Beiträgen, Spenden und Vermietungen will Interessengruppe das Gemeindehaus als Bürgerzentrum betreiben.

Obschwarzbach. Heute Abend kommt es zum Schwur in Obschwarzbach. Dann sollen die Obschwarzbacher nicht länger nur erklären, dass sie den Trägerverein Bürgerzentrum Ob- und Niederschwarzbach unterstützen wollen, sondern dann sollen sie auch gleich Mitgliedsanträge ausfüllen.

Für 20 Uhr hat der Trägerverein ins evangelische Gemeindehaus an der Sudetenstraße eingeladen. Der Jahresbeitrag pro Person liegt bei 30 Euro, für Familien bei 50 Euro.

Die Evangelische Kirchengemeinde hatte vor mehr als zwei Jahren erklärt, dass sie sich aus Kostengründen von ihrem Gemeindehaus in Obschwarzbach trennen will. Das Haus ist in Obschwarzbach der einzige Treffpunkt für die rund 1200 Bürger.

Nachdem der Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach sich bereit erklärt hatte, das Haus auch weiterhin für die Bürger vorzuhalten, wollten 94,5 Prozent aller Bürger in einer Umfrage des Vereins einen Trägerverein unterstützen und das Haus selbst auch für private Feiern anmieten.

Im September des vergangenen Jahres hatte sich dann ein Trägerverein gegründet, der das Gemeindehaus als Versammlungsstätte erhalten und betreiben will. Nach Gesprächen des Vereins mit der Gemeindeleitung sind beide Parteien übereingekommen, das Haus künftig gemeinsam zu betreiben.

Die Kirchengemeinde hat einen Architekten damit beauftragt, der nach Möglichkeiten suchen soll, wie eine Teilung des Hauses sinnvoll durchgeführt werden kann. „Wir werden den oberen Teil des Hauses bekommen, die Kirche die unteren Räume“, sagt Markus Mandt, 1. Vorsitzender des Trägervereins. Das Gemeindehaus kann sowohl von oben als auch von unten betreten werden, ergänzt Mandt.

Was mit der Wohnung des Hausmeisters passieren soll, steht noch nicht fest. „Darüber werden wir noch Verhandlungen mit der Kirche führen“, sagt Mandt. Das geteilte Gemeindehaus soll dem Trägerverein mit einem Erbpachtvertrag übertragen werden.

Dass die Kirche nun doch in ihrem Gemeindehaus bleiben möchte, hat laut Mandt für den Trägerverein den Vorteil, dass sich die Betriebskosten für den Verein verringern. Mandt: „Wir werden jährlich rund 30 000 Euro aufbringen müssen.“ Die Summe will der Verein über Mitgliedsbeiträge, Spenden und durch Vermietungen erwirtschaften.

Zudem gibt es eine Zusage von Verwaltung und Politik, den Verein mit einem Zuschuss von 15 000 Euro pro Jahr zu unterstützen. Laut Mandt liegt der Betriebskostenaufwand für das gesamte Haus im Jahr bei rund 75 000 Euro.

Heute Abend will der Vorstand des Vereins den Bürgern aus Obschwarzbach noch einmal klar machen, „dass es um die Existenz des Hauses geht“, sagt Mandt. Er würde sich freuen, wenn am Ende des Abends 200 bis 300 Bürger einen Mitgliedsantrag unterzeichnet hätten.