Wehr soll vor die Stadt ziehen

Verwaltung überlegt, an der Osttangente eine neue Wache zu bauen. Sie stünde dann neben dem geplanten Baubetriebshof.

Mettmann. Die Feuer- und Rettungswache an der Laubacher Straße platzt aus allen Nähten. Feuerwehrleute müssen sich einen Spind teilen, Material und Fahrzeuge werden teilweise in der Waschhalle untergebracht. Die Lager- und die Fahrzeughalle sind überbelegt. Mettmann braucht eine neue Wache, oder die alte Wache muss ausgebaut werden.

Inzwischen gibt es im Rathaus Überlegungen, an der Osttangente, die zurzeit gebaut wird, eine neue Wache zu errichten. Nachdem der Plan, die Baubetriebshöfe Mettmanns, Wülfraths und des Kreises Mettmann an der neuen Umgehungsstraße zusammenzulegen, vom Tisch ist, könnte die Stadt dort wie geplant mit dem Baubetriebshof hinziehen und nebenan auch noch eine Feuer- und Rettungswache bauen. Die Kosten für einen Neubau könnten über den Verkauf des Grundstücks an der Laubacher Straße finanziert werden.

„Sowohl der Baubetriebshof als auch die Feuer- und Rettungswache weisen erheblichen Sanierungs-, Modernisierungs- und Erweiterungsbedarf auf“, sagt Beigeordneter Reinhold Salewski. Parkplätze und Sozialräume könnten an der Osttangente zusammen genutzt werden, ebenso wie Maschinen und Fahrzeuge. Aber vor allem beim Personal sind für die Stadt Synergieeffekte erkennbar. Salewski: „Feuerwehrbeamte im Alarmdienst könnten Aufgaben auf dem Baubetriebshof wahrnehmen. Und bei einem Alarm wären sie schnell einsatzbereit.“ Einsparpotenziale wären darüber hinaus im Verwaltungsbereich denkbar.

Um diese Pläne weiter zu verfolgen, „ist es aber erforderlich, dass die im Brandschutzbedarfsplan festgelegten Hilfsfristen am Standort Osttangente auch eingehalten werden können“, sagt Bürgermeister Bernd Günther. „Die Hilfsfristen schreiben vor, dass wir innerhalb von acht bis zehn Minuten nach einer Alarmierung mit dem ersten Fahrzeug am Einsatzort eintreffen müssen“, sagt Brandinspektorin Vera Fahl.

Ob dies auch von der Osttangente aus zu schaffen ist, soll nun eine Fachfirma berechnen. Deshalb wird die Verwaltung im Haupt- und Finanzausschuss die Politik auffordern, für eine entsprechende Expertise 5000 Euro zu bewilligen.

Sollte die Untersuchung positiv ausfallen, will die Stadt eine Machbarkeitsstudie für die Zusammenlegung von Feuer- und Rettungswache und Baubetriebshof in Auftrag geben. Die Kosten dafür liegen laut Verwaltung bei 20 000 Euro.

Darüber hinaus muss die Stadt abwarten, wie der Kreis Mettmann mit der Kreisleitstelle der Feuerwehr plant. Die Nachrichtenzentrale der Feuerwehr für die Städte Mettmann, Erkrath, Hilden, Heiligenhaus, Ratingen und Wülfrath ist ebenfalls viel zu klein geworden. Allerdings hat sich der Kreis noch nicht geäußert, ob er die Leitstelle am jetzigen Standort vergrößern will, oder aber mit der Leitstelle ausziehen wird, um sie woanders neu aufzustellen.