Zu Gast beim Neanderthaler

Das Neanderthal Museum feierte ein buntes Fest für die ganze Familie mit zahlreichen Stationen zum Ausprobieren und Werkeln.

Mettmann. Das Neanderthal Museum ist immer ein beliebtes Ausflugsziel, doch am letzten Wochenende der Sommerferien fanden besonders viele Besucher den Weg zum Museum. Der Grund: Rund um das Gelände im Museumsgarten und den Fundort des Neandertalers fand ein buntes Familienfest statt. Gegen einen kleinen Obolus konnte entdeckt, mitgemacht und ausprobiert werden. Der Eintritt ins Museum war im Preis inbegriffen. Das Wetter strahlte und lockte mit sommerlichen Temperaturen — einem ereignisreichen Wochenende stand also Nichts mehr im Wege.

Foto: Stephan Köhlen

Sowohl Samstag als auch Sonntag zeigten Handwerker und Archäotechniker ihr Können und boten viele Mitmach-Aktionen an, die einen spannenden Einblick in das Leben vor unserer Zeit gaben. Vor allem die kleinen Besucher waren sehr neugierig und tobten sich an den 21 verschiedenen Stationen aus.

Steinzeit-Jäger probierten sich an der Speerschleuder oder gingen mit Pfeil und Bogen auf die Jagd. Kreativ- und Bastelfans stellten ihr eigenes Steinamulett her oder kreierten ihr eigenes Werkzeug aus Feuerstein. Auch kleine Tonfiguren konnten geformt werden. Anschließend wurden diese im Ofen gebrannt und gehärtet. Stolz präsentierte die sechsjährige Lena ihr selbstgeformtes „Steinzeit-Pferd“ aus Ton. Die Furchtlosen, die keine Angst vor Hitze und Glut haben, lernten beim Schmied mit Hammer und Amboss umzugehen. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.

Die Station mit dem vielversprechenden Namen „Habe tierischen Spaß“ war eine Kooperation des Museums sowie dem Tierpark und Fossilium Bochum. Dort war vor allem der Tastsinn gefragt, verschiedene Tiere mussten in Boxen nur mit den Händen ertastet werden. Rund um die Neandertaler-Fundstelle lockten Steinzeit-Tattoos und eine Hüpfburg. Auch ein Mitmachzirkus wurde angeboten. Nachwuchsforscher konnten an einer kleinen Ausgrabungsstation ihre Archäologen-Qualitäten unter Beweis stellen.

Besonders beliebt bei den Besucher war die „Ur-Bratwurst“. Wer sich nicht bedienen lassen wollte, konnte selbst als Steinzeitbäcker zur Tat schreiten. Getreide wurde zu Mehl gemahlen und leckere Steinzeitbrötchen im Lehmofen gebacken. Die sorgten für besonders viel Begeisterung bei den zahlreichen Besuchern. „Ich brauche unbedingt das Rezept — die Brötchen waren klasse“, freut sich eine Mettmanner Bürgerin. Wer müde wurde vom vielen Ausprobieren, der konnte einfach nur zuschauen und lernen, wie mit steinzeitlicher Technik Feuer entfacht wurde.