Zwei Frauen fürs Marketing
Neue Mitarbeiterinnen kümmern sich um Unternehmen und Tourismus.
Mettmann. Lange hatte es gedauert, räumte selbst Bürgermeister Bernd Günther ein, bis die vom Rat im vergangenen Jahr neu beschlossene Stelle in der Wirtschaftsförderung besetzt wurde. Am Donnerstagabend präsentierte der Verwaltungschef im Wirtschaftsförderungsausschuss gleich zwei Personen, die sich seit dem 2. Mai die Stelle teilen: Birgit von Billerbeck (46) und Manuela Jakobs-Woltering (46).
„Das ist sicherlich außergewöhnlich, dass sich zwei Personen eine Stelle teilen“, sagte Günther, „aber beide haben in der Vergangenheit auch schon zusammengearbeitet.“ Manuela Jakobs-Woltering (Ausbildung an der Uni und BWL-Studium) hatte zuletzt bei einem vom Land NRW und der EU geförderten Projekt zur Internationalisierung junger Unternehmen mitgearbeitet. Birgit von Billerbeck (Studium Japanologie, Volkswirtschaft und Politik) war zuletzt als Beraterin von Existenzgründern und jungen Unternehmen tätig. Beide sind verheiratet, haben zwei Kinder und leben in Mettmann.
Darüber, dass zwei neue Mitarbeiterinnen ihren Dienst in der Wirtschaftsförderung angetreten haben, waren einige Mitglieder des Fachausschusses sehr verwundert. Sie waren noch nicht informiert worden. Andrea Metz (FDP) wollte deshalb dazu eine Anfrage stellen. Die hatte sich aber erledigt, als der Bürgermeister seine neuen Wirtschaftsförderinnen präsentierte.
Beide Frauen sollen die Kontakte zum Einzelhandel und zur Mettmanner Unternehmerschaft pflegen, Wirtschaftstreffen organisieren und sich um Stadtmarketing und Tourismus kümmern. Eine ihrer ersten Amtshandlungen war ein Anschreiben des Bürgermeisters, das künftig an Unternehmer und Geschäftsleute gehen soll, die sich neu in Mettmann niederlassen. Denn neue Unternehmen sollen künftig in der Stadt besonders begrüßt werden. „Zu dem Anschreiben werden den neuen Unternehmen auch die Kontaktdaten und Ansprechpartner in der Wirtschaftsförderung mitgeliefert“, sagte Bürgermeister Günther.
Da Neuansiedlungen von Firmen in Mettmann in der Vergangenheit eher selten waren, sorgte die Nachricht vom Fortzug der High-Tech-Firma Gather Industrie für Aufregung. Nach fast 40 Jahren hat sich die Geschäftsleitung entschlossen, nach Wülfrath umzuziehen (die WZ berichtete am 2. Mai). Bürgermeister Günther betonte, dass die Wirtschaftsförderung und er alles unternommen hätten, um das Unternehmen in der Stadt zu halten.
Der jetzige Standort von Gather Industrie Auf dem Hüls war zu klein geworden. Ein anvisierter Umzug in den Neanderpark an der B 7 kam aufgrund der Auflagen für Schallemissionen nicht infrage. Das zweite Angebot der Stadt im Industriegebiet Zur Gau wurde abgelehnt, weil das Areal erst noch erschlossen werden muss. In einer Presseerklärung bedankt sich das Unternehmen für die Bemühungen bei der Suche nach einem neuen Standort. „Die Entscheidung, aus Mettmann wegzuziehen, ist uns nicht leicht gefallen, da wir uns durch die 40-jährige gute Zusammenarbeit mit der Stadt Mettmann sehr verbunden fühlen“, heißt es in der Erklärung.