Baustelle Rehhecke: Abstecher wird zum ellenlangen Umweg

Wegen der Einbahnstraße müssen weite Strecken gefahren werden. Noch 14 Tage lang wird gebaut.

Ratingen. Wer zurzeit durch Ratingen mit dem Auto fährt, der sieht jede Menge Warnbaken, Sicherheitswesten und Baufahrzeuge. Überall im Stadtgebiet wird gebaut. Besonders verärgert sind aber die Anwohner der Rehhecke in Lintorf.

Sie nämlich können nicht mehr einfach so durch ihre Straße fahren, sondern müssen häufig einen Umweg in Kauf nehmen. Denn die Strecke ist einspurig gesperrt. Zwischen Kreuzung Breitscheider Weg (Schulzentrum) und dem Kreisel am Kämpchen ist die Rehhecke zur Einbahnstraße geworden.

Mittendrin liegen die Lebensmittelgeschäfte Aldi, Kaisers und Trinkgut, die von hunderten von Kunden täglich besucht werden. Die Folge: Der Verkehr kann sich nicht mehr gleichmäßig in beide Richtungen verteilen. Die Strecke führt die Autofahrer dann im Idealfall durch den Kreisverkehr, dann die Speestraße herunter in Richtung Am Löken, von dort auf den Breitscheider Weg.

Schlimmer wird es noch, wenn der Kreisverkehr, wie in den vergangenen Tagen öfter passiert, mit einer Asphaltfräse oder einem dicken Lkw blockiert ist. Dann müssen die Autofahrer die Rehhecke noch weiter geradeaus fahren bis zur die Krummenweger Straße, die dann bis vor das alte Rathaus in Lintorf führt, von dem aus die Speestraße abgeht, die wieder in die Straße Am Löken und den Breitscheider Weg führt. So wird eine Fahrt, die vielleicht eben mal schnell zum Supermarkt gehen sollte, zur Tour durch den ganzen Ort.

Dieser Zustand soll aber nicht lange andauern. Laut Fabian Böttcher, Technischer Angestellter im Tiefbauamt, wird noch 14 Tage an der Rehhecke gebaut. „Wir sanieren dort für rund 200 000 Euro die Fahrbahndecke.“

Die Einbahnstraßenregelung sei nötig: „Hätten wir eine Ampel installiert, hätten wir immer nur einen Abschnitt von 150 Metern sanieren können.“ Und dies hätte wiederum dazu geführt, dass etliche Fugen hätten verlegt werden müssen. „Das wirkt sich negativ auf die Lebensdauer der Fahrbahndecke aus.“

Beschwerden von Bürgern hätte es bis jetzt keine gegeben, sagt Böttcher. Nur ein Supermarkt soll seinen Unmut über die Situation geäußert haben. „Wir können aber feststellen, dass es dort kein größeres Verkehrschaos gibt. Und wir bauen ja in den Ferien, in denen auch weniger Fahrzeuge unterwegs sind.“

Die Einbahnstraße hat Diebe aber nicht davon abhalten können, ihr Unwesen zu treiben. Und obwohl es derzeit schwieriger ist, sich dort vom Staub zu machen, konnten sie flüchten. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, haben sie von Montagabend auf Dienstag einen mehrere hundert kilogrammschweren Felsmeißel gestohlen.

Dabei hatten die Bauarbeiter das Werkzeug noch unter einen Radlader gelegt. Um an den Meißel im Wert von 10 000 Euro zu gelangen, wurde der Radlader mit einem Wagenheber angehoben. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter den Meißel aufgrund seines Gewichts mit einem Lkw abtransportiert haben müssen. Trotzdem haben sich bis jetzt noch keine Zeugen gemeldet, die etwas mitbekommen haben.

Durch den Vorfall sollen sich die Bauarbeiten aber nicht verzögern, sagt Böttcher. „Es gibt schon einen neuem Meißel.“