Bürgerhaus mit Dachschaden
Seit zweieinhalb Jahren stehen Fanggitter als Sicherung. Repariert wurde bisher nichts.
Ratingen. Was sollen eigentlich diese Gitter auf dem Dach? Immer wieder rätseln Passanten vor dem Bürgerhaus am Markt. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren ragen auf der gesamten Länge des Daches Fanggitter in die Höhe. Dass am oder auf dem Dach gearbeitet wird, ist nicht zu erkennen.
Und das wurmt viele, weil die Gitter und Schalbretter das stadtbekannte Bauwerk optisch nicht gerade aufwerten. Die CDU-Fraktion will im Bezirksausschuss am kommenden Donnerstag beantragen, dass die Verwaltung die Gründe für den provisorischen Zustand und Maßnahmen zur Beseitigung darlegen soll.
Einerseits achte die Stadt darauf, dass private Hausbesitzer für einen sicheren und gepflegten Zustand ihrer Häuser sorgen, sie selbst kümmere sich ausgerechnet am Marktplatz 1 lange Zeit gar nicht darum, kritisiert die Fraktion.
„Um die Sicherheit muss sich niemand sorgen, die ist gewährleistet“, sagt der städtische Gebäudemanager Horst Künster. Deshalb stünden ja die Gitter auf dem Dach. Damals hatten zersplitterte Schieferstücke am Boden vor dem Bürgerhaus das Hochbauamt auf den Plan gerufen.
Nach eingehender Untersuchung stand fest: Das Dach muss saniert werden — besonders die mit Schieferplatten eingedeckten Stellen. Besonders heikel sind die Kanten, an denen die unterschiedlich geneigten Dachflächen zusammentreffen. Die Verschieferung der kleinen Dachgauben soll dagegen recht intakt sein.
Vor zweieinhalb Jahren hatte der damalige Hochbauamtsleiter Gerd Willms angekündigt, in 2012 das ganze Dach sanieren zu lassen. Geschehen ist aber bis heute nichts. Die Ziegel, der Schiefer und Mörtel bröseln weiter. „Das Bürgerhaus gehört nicht zu den vorrangigen Sanierungen“, sagte Künster jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung.
Weit höhere Dringlichkeit hätten Bauunterhaltungen, bei denen es um die Substanz gehe, sowie vorgeschriebene Prüfungen. Außerdem müssten die U 3-Kitas vorgezogen werden. „Insgesamt hat die Stadt rund 300 Gebäude zu unterhalten. Da müssen wir die Prioritäten immer neu setzen.“ Bei Gefahr für Leib und Leben gebe es natürlich keinen Aufschub.
Das sei beim Bürgerhaus aber nicht gegeben — durch die Fanggitter. Gerade wegen der großen Außenterrasse werde besonders auf die Sicherheit geachtet. Bei der Höhe kann auch ein kleiner Brocken größeren Schaden anrichten.
Künster deutete an, dass das Dach im kommenden Jahr zur Reparatur „angemeldet“ werde. Aber nur die schadhaften Stellen, nicht das ganze Dach — „das wäre nicht nötig“. Über die Kosten möchte er erst im Bezirksausschuss etwas sagen.