Bürgern stinkt das Abbruchhaus

In Haus in der Ratinger City sollen Obdachlose hausen.

Foto: Ulrich Bangert

Ratingen. Das ist keine Sinnesfreude: Bürger beklagen sich über Fäkaliengestank, Ratten und Dreck rund um das Haus Wallstraße 39-41 in der Ratinger Innenstadt — pikanterweise in unmittelbarer Nähe des Gartens der Sinne, dessen Beete zu besonders intensivem Erleben einladen.

Das Haus hat die Stadt vor Jahren gekauft — laut Verwaltung um es abzureißen und das Grundstück mit Nachbarflächen zu entwickeln. Offenbar werde der Bau jetzt von Obdachlosen genutzt. Es gebe dort weder Wasser noch Strom, die Toiletten funktionieren nicht.

„Es stinkt furchtbar“, bestätigt Bürgermeister Harald Birkenkamp (Bürger Union Ratingen, BU). Es habe sich dort möglicherweise eine Szene entwickelt, mit Personen, die regelmäßig in dem Abbruchhaus nächtigen. Das Grundstück rund um das grün-braune Doppelhaus sei wohl von der Rückseite her zugänglich: „Drin war ich noch nicht — weil ich nur leichte Schuhe anhatte.“

Zu Forderungen der BU-Fraktion, das Haus sofort abzureißen, nehme er noch keine Stellung, sagt der Verwaltungs-Chef: „Ich werde erst verwaltungsintern prüfen, warum das Haus überhaupt noch steht.“ Es sei möglicherweise denkmalgeschützt, jedenfalls aber nicht mehr bewohnbar. Das Haus wieder herzurichten, sei nicht wirtschaftlich.

Langfristig strebe die Stadt an, entlang der Wallstraße Einzelhandel zu entwickeln, möglicherweise gemischt mit Seniorenwohnen. Im hinteren Teil des genannten Grundstücks könnten Parkflächen entstehen. Birkenkamp: „Das ist eine Superlage. Derzeit ist es vielleicht B, aber daraus kann eine A-Lage werden.“

Bürgermeister und Ordnungsamt werden Anfang der Woche das Haus begehen.