Teurer Müll am Straßenrand
Ratingen trägt jährlich 150 000 Euro Entsorgungskosten.
Ratingen. Drei mal fünf Meter Müllsäcke, zerfaserte Dämmstoffe — an der Mettmanner Straße, nahe der Autobahnabfahrt Schwarzbach (A44), liegt eine von vielen illegalen Müllkippen. Besucher und Bürger in Ratingen sehen sich mit Abfallhaufen konfrontiert. „Im vergangenen Jahr haben wir 990 Tonnen Unrat beseitigt“, sagt der Leiter der Kommunalen Dienste, Manfred Fiene.
Jede eingesammelte Tonne Abfall muss teuer beseitigt werden, führt Fiene aus. Bis zu 150 000 Euro jährlich würden derzeit über die Müllgebühren finanziert. Allein in den Wäldern fallen durchschnittlich 50 Tonnen Unrat an. Fiene: „Wir hatten auch schon 250 Autoreifen an einer Stelle. Die wurden offensichtlich gewerbsmäßig entsorgt.“
Zahlen müssten die Grundeigentümer, denn die Verursacher blieben meistens unbekannt, sagt Fiene. Und in 80 Prozent der Fälle seien eben städtische Grundstücke betroffen. Für die Mettmanner Straße (L 239) ist der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig. Es könne gelegentlich einige Tage dauern, bis die Straßenmeisterei Müll beseitigt, erläutert Ingenieurin Christine Binz, Sprecherin des Landesbetriebs. Die Arbeiten laufen meist turnusmäßig ab; wenn etwas Besonderes anfällt, muss zusätzlich organisiert werden.
Die Stadt verfolge jeden Hinweis von Bürgern auf abgestellten Müll (siehe Kasten), und verhänge Geldbußen soweit möglich, sagt Fiene. In einem Fall waren 4000 Euro für Baumischabfall fällig; auch Strafanzeigen sind möglich. Es helfe wenig, sagt Fiene: „Das läuft meistens in einer Nacht- und Nebel-Aktion. Es ist für die Verursacher zu einfach und zu billig.“