CDU will schnelle Sanierung in Hösel

Weil die Strecke der S 6 noch für längere Zeit gesperrt ist, soll die Bahn die Stationssanierung in Hösel vorziehen, fordert die CDU.

Ratingen. Der Zustand des Bahnhofs Hösel mitsamt seiner Umgebung ist seit vielen Jahren ein Reizthema. Beim jüngsten Quartiersspaziergang war die S-Bahn-Station ein wesentliches Thema. Nun macht die CDU-Fraktion Druck: Der Bahnhof solle so schnell wie möglich saniert werden und nicht erst wie geplant im Sommer 2018.

Der Zeitpunkt sei günstig: Denn durch die Bergbauschäden auf der S 6-Strecke zwischen Kettwig und Essen Hauptbahnhof fällt der Zugverkehr auf dieser Strecke bis voraussichtlich zum Frühjahr komplett aus. Auch bei der anstehenden Sanierung ist mit einer wochenlangen Sperrung der Strecke zu rechnen. Als der Bahnhof Ost komplett auf Vordermann gebracht wurde, war die S 6-Strecke für sechs Wochen während der Sommerferien gesperrt.

Foto: Joachim Preuss

Stefan Heins, CDU

Stefan Heins aus Hösel, stellvertretender Fraktionschef der CDU, war beim Quartiersspaziergang dabei und kennt die heruntergekommene Station: „Ein Schandfleck.“ Es gebe nun Hoffnung auf eine schnelle Gesamtlösung, sagte er mit Blick auch auf das geplante Neubaugebiet auf dem Goldkuhle-Gelände. Der Inhaber der Gaststätte sei bereit zu investieren. Allerdings wird ein Teil des historischen Fachwerkbaus noch von der Bahn genutzt: Dort zerfalle das Holz bereits, habe man beim Quartiersspaziergang festgestellt.

Ab Anfang kommenden Jahres will die Stadt bekanntlich den gesamten Vorplatz verschönern. Gleichzeitig werden die Bushaltestellen unter die Brücke vorverlegt. Die Besitzer des Bahnhofsgebäudes, in dem in diesem Jahr ein Irish Pub eröffnete, die Gebrüder Doppstadt, geben dafür einen Teil ihres Gelände ab und sollen dafür vor dem Gebäude Ersatzflächen für weitere Außengastronomie bekommen. An der Südseite des Bahnhofes, am Gleis 1 in Richtung Essen, wird die Bahn den Bahnsteig ein paar Meter in Fahrtrichtung verlegen — die Stadt bereitet den direkten Anschluss an einen Bussteig vor. Außerdem baut die Stadt mit Fördermitteln zwei Aufzüge: Um die war seit Bau der Brücke heftig gestritten worden, weil die Station nicht mehr behindertengerecht ist — sieht man mal vom mehrere hundert Meter langen Umweg über die Brücke ab.

Weil der Bahnverkehr ab Essen-Kettwig zur Zeit komplett still liegt, sei der Zeitpunkt jetzt günstig, dass die Bahn ihre Arbeiten vorziehe: Daher soll der Bürgermeister mit der Bahn über einen vorzeitigen Beginn verhandeln, sagte Stefan Heins. Denn sonst gebe es im nächsten Sommer erneute wochenlangen Sperrungen — dann lieber jetzt in einem Abwasch.

Viel Hoffnung hat Heins allerdings nicht. Denn schon einmal, als die Bahn die Gleise in Hösel erneuerte und die Strecke wochenlang unterbrochen war, hatte sie die Chance verpennt, gleich auch Station und Bahnsteige zu sanieren. Nun wird die Station erst im Sommer, sofern die Bahn ihren Zeitplan einhält, voraussichtlich in den Sommerferien komplett gesperrt. „Wenn im Jahr 2018 der Bahnhof Hösel umgebaut wird, führt auch das wiederum zu wochenlangen Störungen im ÖPNV“, sagt Heins. Er bittet Bürgermeister Klaus Pesch darum, unverzüglich mit der Deutschen Bahn Gespräche mit der Frage zu führen, ob die Umbaumaßnahmen nicht schon jetzt kurzfristig begonnen werden können, um eine doppelte Belastung der Bürger zu vermeiden.