Das neue Team für 2000 Jecke steht
Beim Ratinger Karnevalsausschuss (KA) soll künftig zwar nicht alles, aber vieles anders werden.
Ratingen. Das kann ja heiter werden! Noch kein Motto, noch kein Prinzenpaar und noch keine Schirmherrn für die neue Session — das Team um den neuen KA-Vorsitzenden Peter Hense steht vor großen Herausforderungen und freut sich spürbar darauf. Denn vieles, nicht alles soll sich ändern beim Dachverein der 2000 organisierten Karnevalisten, die sich frischen Wind und vor allem mehr Transparenz und Kommunikation versprechen. Hense, der als neuer erster Vorsitzender noch ein weiteres Jahr als KA-Sprecher fungieren wird, weiß nur zu gut, dass die jüngste Vergangenheit zum Weinen war — und nicht zum Lachen. Zu tief war der Graben zwischen den Vereinen und dem KA, der im stillen Kämmerlein sein Süppchen kochte und oft genug vollendete Tatsachen verkündete. Da war an der Basis wirklich Schluss mit lustig. Vereine äußerten offen Kritik, blieben KA-Veranstaltungen demonstrativ fern.
MichaelSchleicher, Zweiter Vorsitzender
Das soll sich ändern. Der erste Schulterschluss ist jedenfalls geglückt. Hense und sein neues Team können auf frisches Vertrauen bauen, das ihnen die Vereine bei der sehr gut besuchten Versammlung im Ratinger Brauhaus entgegen gebracht haben. Michael Schleicher, der noch im vergangenen Jahr neuer KA-Chef werden wollte und sich nicht durchsetzen konnte, fungiert nEr und Hense bilden sozusagen das Kernteam, das in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche geführt und frisches närrisches Personal akquiriert hat. „Wir wollen künftig Dienstleister für die Vereine sein“, betont Schleicher, der nicht im Groll zurückschauen, sondern durchstarten will.
Anders ausgedrückt: Das neue Führungsteam will auf Augenhöhe mit den Vereinen sprechen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob Prinzenkürung und Hoppeditz-Erwachen jeweils zu eigenständigen Veranstaltungen formatiert werden sollen. Schleicher könnte sich etwa vorstellen, dass man eine Veranstaltung rund um den Hoppeditz auf dem Marktplatz ausrichtet. Eine Idee, die mit den Vereinen diskutiert werden soll. Kürung und Hoppeditz-Erwachen sollen sich nicht mehr in einer Veranstaltung gegenseitig entwerten. Dies war zuletzt der Fall.
Hense und Schleicher setzen dabei auch auf den Rat des Ehrenvorstands um Hanno Paas, Erich von Gersum, Günter Vogel und Werner Rohe. Insgesamt will man ein neues Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Motto: näher an den Vereinen sein, die organisierten Jecken mit ins Boot nehmen. Meike Dassler (Rote Funken), die zweite Schatzmeisterin, und Andreas Berndt (Dumeklemmergarde), der zweite Pressereferent, gehören zum neuen Team. Ein weiterer Schritt: Es soll regelmäßige Versammlungen des Gesamtvorstandes geben, um Entscheidungen möglichst schnell zu treffen und transparent in die Vereine zu tragen.
Auch bei den Finanzen will man für mehr Klarheit sorgen. Jörg Töpfer, der erste Schatzmeister, und seine Kollegin Dassler sind gelernte Bankkaufleute. Bleibt nur noch die Frage, wann man ein neues Prinzenpaar präsentieren kann und will. Ein konkretes Zeitfenster gebe es noch nicht, sagt Schleicher. Für Anregungen aus den Reihen der Vereine sei man jedenfalls dankbar. Neue Töne beim KA.