Los geht’s! Pippi reist ins Taka-Tuka-Land
Ab morgen schippert die Heldin aller Kinderzimmer über den Blauen See. Ein Besuch bei der „Pippi Langstrumpf“-Probe.
Ratingen. „Taka-Tuka-Land-Prinzessin? Was für ein Traumjob! Wo ich doch bloß so wenig Schulbildung habe“, freut sich Pippilotta Langstrumpf. Und mit ihr werden sich alle Zuschauer freuen. Denn sie alle erleben die große Sause, die in der Theaterconcept-Inszenierung schlicht „Pippi im Taka-Tuka-Land“ heißt. Morgen ist Premiere.
Und schon bei der Generalprobe lief alles wie am Schnürchen: Das rotbezopfte Mädchen (Hannah Rühl) kocht Grütze im XXL-Topf, übt zirkusreife Luftikusnummern, lärmt und tobt mit ihren besten Freunden Annika (Susann Sinnemann) und Thommy (Jan-Philip Hilger) und erfindet nebenbei noch ein „funkelnagelneues Wort. Es heißt ,Spunk’. Ich weiß bloß nicht, was es bedeutet.“ Mitten in die Überlegungen trifft Flaschenpost vom seebärigen Papi (Robert Heinle) ein. Und damit nimmt die rasante Geschichte ihren Lauf.
Fünf Häuschen und eine ominöse Höhle in luftiger Höhe reichen inmitten des Natursee-Panoramas aus, einen ganzen Kosmos entstehen zu lassen. Und dann ist das ja noch der sich sanft wellende See, in den bei den vergangenen Theaterconcept-Produktionen immer spektakuläre Bauchklatscher zu belachen waren. So viel sei schon jetzt verraten: Die piekfeine Frau Prysselius entdeckt erstens ihr Herz und zweitens ihre Qualitäten als Schwimmerin.
Selbstverständlich familientauglich ist die „Pippi im Taka ...“ für die Besucher. Ein gewisser Robert Verschleiß mit seiner schrillstimmigen Gattin, eine Miss Fitness 1975, kreuzen in einem Schlitten der Marke „Geld“ auf. „Frauen kennen sich nur in Geschäften, niemals mit Geschäften aus“, tönt der Großkotz. Denn eigentlich will er Pippi ihre Immobilie, jene berühmte Villa Kunterbunt, abspenstig machen.Duellartig begegnen einander auch Mutter Settergren (Maja Rodigast) und die selbst ernannte Dame Prysselius (Victoria Wiese). Beide Frauen allerdings erleben das große Glück. Natürlich nicht miteinander. Vielmehr tanzt die Mama mit einem Polizisten (Thorge Busch) in den siebten Himmel der Liebe, während König Ephrahim I, gemeinhin als Seebär Langstrumpf in allerlei Abenteuer verwickelt, ebenfalls Schmetterlinge im Bauch verspürt.
Bei der Generalprobe gab es noch den einen oder anderen Versprecher, was aber nur Hellhörigen auffiel. Weitaus bemerkenswerter, wie stark sich der Blaue See ausgebreitet hatte. Er war schlicht über die Ufer getreten. Ohne den Einsatz der Techniker, die den überschwemmten Pfad zur Zuschauerbühne mit neuen Holzplatten passierbar machten, würde sich manch Besucher am Sonntag vielleicht nasse Füße holen. So aber steht dem Ablauf der Geschichte mit Knallküssen, einem Koffer voll Gold, tumben Dieben, beherzten Kindern und einem zu erwartenden glücklichen Ausgang nichts im Wege.
Nebenbei lädt nicht nur die typische „Pippi“-Erkennungsmelodie zum Mitsingen ein. Auch das „Sag’ mir quando, sag mir wann“ hat Ohrwurmqualität. Das Pferd Kleiner Onkel (Rex) mag sein groß gepunktetes Kostüm gar nicht mehr ablegen und so spricht alles für eine tolle Premiere.