Die Commerzbank setzt auf ihre drei Ratinger Filialen

In den Stadtteilen Lintorf, Hösel und Mitte hat das Kreditinstitut 411 neue Kunden gewonnen. Insgesamt sind es jetzt knapp 20 500.

Ratingen. Noch knirscht Bausand unter den Schuhsohlen im Bankeingang. Und über der Auslegeware im ersten Stock liegt ein Schutzflies. Aber das Ende von 15 Monaten Umbau ist in der Commerzbank am Ratinger Markt nahe. Bald soll die neue Leuchtreklame montiert werden.

Dann sollen die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen sein. „Gott sei Dank“, sagt Filialleiter Christoph Zemek. Trotz Baustellenslalom melden die Banker einen verstärkten Zulauf. „Insgesamt haben wir in den Filialen Hösel, Lintorf und Ratingen Mitte netto 411 neue Kunden gewonnen und betreuen jetzt knapp 20.500 Privatkunden.“ Niederlassungsleiter Heribert Bohnen sieht den Bestand der drei Filialen mittelfristig gesichert.

Das freut 26 Bankmitarbeiter und vier Auszubildende, die im Ratinger Commerzbank-Dreigestirn Dienst tun. Sie schlossen mit ihren Kunden im vergangenen Jahr neue Konsumentenkredite im Wert von 3,3 Millionen Euro ab. Das entspricht dem Vorjahresniveau.

Die günstigen Zinsen lassen die Verbraucher nicht leichtsinnig werden. Einen Zuwachs um 27 Prozent verzeichnet der Bereich Immobilienfinanzierung. Über 34 Millionen Euro gingen ins Mörtel-Investment, sprich das eigene Haus, die eigene Wohnung.

Umgeschichtet haben die Commerzbank-Kunden von Null-Zins-nahen Sparanlagen wie Bundesschatzbriefen oder dem klassischen Sparbuch in ertragreichere Geldanlagen: Das Anlagevolumen bei der Commerzbank Ratingen kletterte um 49 Prozent auf fast 114,5 Millionen Euro.

Dabei haben diejenigen, die ihr Vermögen vermehren wollen, die Qual der Wahl: Entweder sie kümmern sich selbst um ihr Depot — da verspricht die Commerzbank günstige Gebühren und auf Wunsch eine Beratung. Oder Kunden definieren zusammen mit ihrem Bankberater eine Anlagestrategie und lassen die Fachleute der Bank mit dem Geld arbeiten. Die Commerzbank weitet ihre digitalen Dienstleistungen aus.

Christoph Zemek, Filielleiter„

Allerdings gilt nicht mehr, dass die jungen Kunden klicken und die älteren lieber persönlich vorbeikommen“, hat Filialleiter Zemek beobachtet. Im Gegenteil: Viele Pensionäre seien wie per Smart-Telefon und Tablett-Computer unterwegs; während die jüngeren Kunden heutzutage wieder eine persönliche Beratung vor Ort schätzten.

Während Handwerker und Freiberufler im Privatkundensegment betreut werden, beginnt für die Mittelstandsbank der Kunde bei einem Jahresumsatz von rund 2,5 Millionen Euro. Davon konnten in Ratingen 49 neue Kunden gewonnen werden — auch eine erfreuliche Meldung.