CDU fordert Integrationsplan für Schulen

Fraktion drängt auf Maßnahmenpaket. Bedingungen für Regelschüler sollen nicht leiden.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Es ist ein stetiges Pendeln zwischen internationaler und lokaler Ebene: Während nach dem EU-Gipfel in Brüssel die Debatte um die die Bewältigung der Flüchtlingskrise rasant weitergeht, nimmt an der Basis der Druck auf die Landesregierung deutlich zu. Die Ratinger CDU-Fraktion fordert nun ein durchdachtes Schulkonzept, das einem umfangreichen Maßnahmenpaket entspricht. In Form einer Resolution soll sich der Rat für diese Initiative aussprechen.

Auszug aus der Resolution

„Für die schulpflichtigen Flüchtlingskinder und Jugendlichen muss so schnell wie möglich ein gutes Schulangebot entsprechend ihren Fähigkeiten und Bildungsvoraussetzungen bereitgestellt werden, damit sie von Anfang an beste Bedingungen haben, sich zu integrieren. Dabei dürfen aber die Rahmenbedingungen für die ,Regelschüler’ nicht verschlechtert werden“, erklärt Ewald Vielhaus, CDU-Fraktionsvorsitzender, den Hintergrund der Resolution.

In dem Konzept geht es um räumliche, finanzielle, aber auch um personelle Ressourcen. „Nur so kann es uns gelingen, Sprach- und Kulturkompetenzen zu vermitteln die nötig sind, um den Kindern und Jugendlichen die erfolgreiche Teilnahme am Regelschulbetrieb zu ermöglichen“, meint Margret Paprotta, CDU-Ratsmitglied und schulpolitische Sprecherin.

Lehrer müssten unterstützt werden, denn die Kinder und Jugendliche aus den unterschiedlichsten Ländern seien oft traumatisiert. „Da sind Hilfestellung durch multiprofessionelle Teams mit Psychologen, Dolmetschern und Schulsozialarbeitern dringend erforderlich“, heißt es weiter. Es geht in dem Konzept auch um die Sicherstellung eines frühzeitigen und durchgängigen Schulbesuchs. Rahmenbedingungen für nicht mehr schulpflichtige junge Erwachsene müssten geschaffen werden, damit sie einen Schulabschluss machen können. Eingebunden werden Berufskollegs, Weiterbildungskollegs, Volkshochschulen und andere Weiterbildungseinrichtungen.

Jugendliche, die eine Schulausbildung im Heimatland abgeschlossen haben, sollen durch die Einbindung der Arbeitsvermittlung so schnell wie möglich den Weg in eine Ausbildung finden können. „In dem Gesamtkonzept der Landesregierung soll es auch um Fortbildungsangebote für Lehrer gehen, es soll aber auch geklärt werden, wie man Lehrer findet, die die deutsche Sprache vermitteln können“, so Paprotta.

Eine besondere Herausforderung stellt nach Angaben des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) die Integration der Flüchtlingskinder dar. Angesichts des Zustroms von Flüchtlingen hält der VBE die Einstellung von bis zu 6000 Lehrern in NRW für dringend nötig. Die hohe positive Einstellung zu ihrem Beruf berge für die Lehrer die Gefahr der Selbstausbeutung, sagte VBE-Chef Udo Beckmann. Weitere Flüchtlingsklassen stellen die Schulleiter jedenfalls vor sehr große Herausforderungen, so der Tenor im Schulausschuss.