Ein Ballsaal für das Landhotel

Wo früher das Gasthaus Krummenweg stand, entsteht jetzt ein großer Neubau.

Breitscheid. Die riesige Baugrube verheißt Großes: Wo einst Prominente abstiegen, Familien sich zum Sonntagsausflug oder für größere Feste trafen und sich Badefreunde in dem legendären Freibad tummelten, haben Bagger ein gewaltiges Erdloch ausgehoben. Am Krummenweger Kreisel, direkt gegenüber dem schmucken Landhotel, entsteht gerade eine Ergänzung des Hotelkomplexes.

Der Bauantrag für eine Erweiterung der Anlage ist gestellt. Geplant ist der Bau eines riegelartigen Gebäudes, das als Herzstück einen großen Ballsaal beherbergt. 300 bis 400 Gäste können künftig dort tagen, Feste und Bankette feiern.

Dazu kommen knapp ein Dutzend weitere Hotelzimmer, Büros und Frühstücks- sowie Nebenräume. Der zweigeschossige Neubau soll an der Stelle des alten, im Herbst vergangenen Jahres abgerissenen alten Hotels Krummenweg in ähnlicher Bauform entstehen.

Mit dem großen Festsaal rundet das Landhotel sein Raumangebot mit einem wichtigen Baustein ab. Das Haupthaus verfügt bereits über sechs verschieden große Tagungsräume, ein großer Saal wurde bislang aber immer öfter vermisst. Mit dem zusätzlichen Bau gegenüber soll auch der Vier-Sterne-Status des Hotels gefestigt werden. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2012 vorgesehen.

Ursprünglich war ein wesentlich umfangreicher Neubau geplant. 140 weitere Betten, verteilt auf etwa 100 Zimmer, dazu Tagungsräume und Veranstaltungssäle waren in den ersten Planungen vorgesehen.

Dabei sollte auch die damals unter Denkmalschutz stehende Bausubstanz einbezogen werden: Zu beiden Seiten des alten Hotels, das im Jahre 1954 von dem rheinischen Architekten Emil Fahrenkamp errichtet wurde, sollten neue Gebäudeflügel angesetzt werden. Diese Pläne hatten sich aber bald zerschlagen: Die Substanz des Bauwerkes war im Laufe der Jahre zu marode geworden.

Doch nicht nur das neue Hotel, sondern auch das ganze Areal soll zum Hingucker werden. „Das Gelände wird neu modelliert und bepflanzt“, erklärt Guido Multhaupt vom Planungsamt der Stadt. Außerdem werde der Steinsieperbach, der vom Teich aus unter der Straße hindurch in Richtung Lintorf fließt, aus seiner Betonröhre geholt.

Multhaupt: „Die Renaturierung ist recht aufwändig und brauchte ein eigenes Genehmigungsverfahren.“ Deshalb habe man auch die Baugrube tiefer ausheben müssen.

Mit dem Hotelneubau verschwindet übrigens noch ein weiterer Schandfleck dieser Ecke: Das alte Palettenlager neben der Tankstelle ist entfernt worden, dort soll ein Parkplatz für die Hotelgäste entstehen. Entlang der Krummenweger Straße wird eine dichte Bepflanzung für den Sichtschutz sorgen. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird außerdem die Querverbindung für Radler von der Mülheimer zur Krummenweger Straße wieder nutzbar sein.