Ein familiäres Musikfest in Cromford
Das Sommer-Park-Musik-Festival der Lions und des Cromforder Fördervereins trotzte der großen Konkurrenz beim NRW-Tag.
Ratingen. Es muss nicht immer die ganz große Sause sein mit einem Rahmenprogramm, das alle Dimensionen sprengt — es geht auch schon einmal eine Nummer kleiner und macht trotzdem eine Menge Spaß und bietet ein paar entspannende Stunden. Die Organisatoren der Lions und des Vereins der Freunde und Förderer des Industriemuseums haben in diesem Jahr damit quasi aus der Not eine Tugend gemacht, war die Konkurrenz im Umfeld doch enorm — schließlich fand in der Landeshauptstadt Düsseldorf das große Fest zum 70. Geburtstag von Nordrhein-Westfalen statt. Machte aber gar nichts, in Cromford war die Stimmung gut, weil es eben nicht so voll war wie auf einer solch großen Veranstaltung, es war familiärer und einfach authentisch.
Die Idee hinter diesem Tag, der am Vormittag bei strahlendem Sonnenschein mit der Jazz-Matinée begann, brachte André Tünkers von den Lions auf den Punkt: „Wir als Lions Club haben uns damals überlegt, wie wir den wunderbaren Cromford-Park besser bespielen können und hatten dann die Idee zu diesem Music Award.“ Ein Erfolg: Wie es geht, das haben die Lions und das Team vom Industriemuseum eindrucksvoll bewiesen. „Ich finde es eine klasse Idee, zum einen an diesem tollen Ort eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, mit der man jungen Talenten eine Chance gibt, zum anderen aber überhaupt diesen Ort noch weiter in den Fokus der Menschen zu rücken“, lobte Besucherin Anna Bergenthal die Veranstaltung.
Wie so viele hatte sie versucht, ein schattiges Plätzchen zu ergattern und von dort die Darbietungen auf der Bühne zu verfolgen: „Ich bin überrascht, was für Qualitäten die Bands haben“, war sie begeistert. Insgesamt sechs Auftritte galt es für die Jury zu bewerten — keine leichte Aufgabe für das Gremium, dem unter anderem Claudia Gottfried, die Leiterin des Industriemuseums, und Andreas Mainka vom Ratinger Kulturamt angehörten. „Es war wirklich beeindruckend, was wir hier gehört haben“, gab es dann am Ende auch Lob von der Jury (wer gewonnen hat, lesen Sie im Infokasten auf dieser Seite).
Insgesamt hatten sich zehn Bands um die Teilnehmerplätze beworben. Dass diese Veranstaltung ein echtes Sprungbrett sein kann, bewiesen die Vorjahressieger von „Friday and the fool“, die gestern einen kurzen Auftritt — natürlich außerhalb der Konkurrenz — hatten. Sie sind mittlerweile eine feste Größe in der Ratinger Musikszene geworden. Neben dem musikalischen Genuss stand der gute Zweck im Vordergrund. Den Erlös der Veranstaltung will Lions-Chef Michael Langenbach in Bildungsprogramme für Migranten investieren.