Ein neues Klärwerk für Hösel
Wasserverband investiert Millionen in den Neubau. Künftig weniger Geruchs- und Lärmbelästigungen.
Hösel. Die Anwohner der Kohlstraße in Ratingen-Hösel werden demnächst häufiger Bagger und Lastwagen sehen. Denn das alte Klärwerk Dickelsbach wird durch ein neues ersetzt. Dies hat jetzt der Rheinisch-Bergische-Wasserverband (RBW), der die Klärwerke betreibt, mitgeteilt.
„Wir müssen das Klärwerk neu bauen, weil das alte nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen an die Reinigungsleistung des Wassers entspricht“, sagt Peter Schu, Geschäftsbereichsleiter beim RBW. Das Klärwerk sei zudem mit seinen 34 Jahren schon älter und habe einige Verschleißerscheinungen.
Der RBW habe sich auch lange Gedanken gemacht, was sinnvoller ist: Neubau oder Modernisierung. „Dazu gab es auch Forschungen. Die Ergebnisse aus diesen Untersuchungen haben aber ergeben, dass es sinnvoller ist, das Klärwerk neu zu bauen“, sagt Schu. Zudem sei dies auch die kostengünstigere Alternative.
Trotzdem ist die Summe, die der RBW in das neue Bauwerk investieren wird, beträchtlich. 3,4 Millionen Euro wird das Klärwerk Dickelsbach kosten. Es soll 20 Meter breit und 50 Meter lang werden. Die Bauzeit beträgt eineinhalb Jahre. „Ende 2013 wird das Klärwerk fertig sein. So sieht es unser Plan vor“, sagt Schu. Zuerst erfolgt der Neubau neben dem alten Klärwerk, das dann abgerissen wird, wenn das neue fertig ist. Die Anlage entsteht auf Reserveflächen, die dem RBW gehören.
Und es soll einige Vorteile gegenüber dem alten haben. „Wir werden im neuen Klärwerk mit Membrantechnik arbeiten. Damit können wir viel mehr Bakterien und Viren aus dem Wasser filtern als wir das jetzt tun können. Das kommt auch dem Dickelsbach zugute, in den das Wasser abgeleitet wird“, sagt Schu. „Wir erreichen durchaus Badewasserqualität.“
Gute Nachrichten gibt es auch für alle, die in der Nachbarschaft zum Klärwerk leben. Die Geruchsbelästigung soll deutlich gemindert werden. „Zur Vermeidung von Lärm- und Geruchsbelastungen der Anwohner erhalten die neuen Klärbecken Abdeckungen, und die Maschinenteile wie Pumpen und Gebläse werden in geschlossenen Gebäuden untergebracht“, sagt Schu. Wenn das neue Klärwerk fertig ist, könne niemand, der nicht weiß, dass es ein Klärwerk ist, es als solches erkennen.
Dass es im Zuge der Bauarbeiten zu Lärm und stärkerer Verkehrsbelastung kommt, streitet der RBW nicht ab. „Wir haben aber schon im Vorfeld die Anwohner über die Baumaßnahme informiert und hoffen auf deren Verständnis.“