Eine Frohnatur für die Narren von Morgen
Seit 17 Jahren ist Angela Kaiser im Ratinger Karneval für die Betreuung des Nachwuchses zuständig. Heute startet sie in die Session.
Ratingen. Jede Jahreszeit ist ihre Jahreszeit. Aber die sogenannte Fünfte mag sie am meisten. „Denn Karneval hat viele Facetten“, eine davon ist, in ein „anderes Ich“ schlüpfen zu können. Als was sich Angela Kaiser in dieser Session maskieren wird, weiß sie noch nicht. „Ich habe einen großen Fundus. Daraus wähle ich spontan aus.“
Mit dem Karnevalsvirus wurde die 61-Jährige als kleines Mädchen vom Vater infiziert. „Der war in Düsseldorf in der Bütt.“ Dass sie bei RaKiKa landete und sich seit Jahren als treibende Kraft um die Kinder im Karneval kümmert, ist ebenfalls familiär bedingt: „Unser jüngster Sohn Sven wurde Kinderprinz.“ Das war in der Session 1997/98: „So bin ich dort hängengeblieben.“ Und zwar gerne.
Brauchtum beschreibt sie als Gepflogenheit „mit vielen schönen Aspekten“. Mitglied in einem Verein zu sein, bedeutet beispielsweise eben auch, am „gemeinsamen Leben aktiv dabei zu sein“. Dafür gibt es übers Jahr verteilt gemeinsame Berührungspunkte. In der Prinzengarde Blau-Weiß, zu deren Frauengruppe sie ebenfalls gehört, geht es eben auch nie bloß die ausgelassene Party am Rosenmontag. „Wir Frauen fahren ein Mal im Jahr zusammen weg.“ Kreuz und quer durch Deutschland führten diese Städtetouren, ein Mal ging es auch nach Luxemburg. „Schöne Erinnerungen“ hat sie an diese Unternehmungen.
„Für mich sind die Kinder wichtig. Denn sie sind die Karnevalisten von morgen.“ Mit Hoppeditz’ Erwachen heute fällt für sie der Startschuss zum abwechslungsreichen, aber durchaus anspruchsvollen Programm. 17 Jahre ist sie im RaKiKa dabei und „es macht noch immer Spaß“. Vor allem, wenn sie sieht, wie „hibbelig, zurückhaltend und schüchtern manche zu Beginn sind und mit wie viel Selbstbewusstsein sie aus der Session gehen“, ist sie beeindruckt. Stolz ist sie, was alles auf dem Terminplan steht, der Besuch von Krankenhäusern, Seniorenstiften und gar einem Kinder-Hospiz inklusive: „Das machen sie oft natürlicher und ungezwungener als manch ein Erwachsener.“
Selbst auch als Moderatorin in der närrischen Zeit unterwegs, wünscht sie sich für die jetzt anstehende Session vor allem, dass alle gesund bleiben, es einen schönen Kinder-Rosenmontagsumzug in Lintorf geben wird und vor allem der „Wettergott mitspielt“. Ein Kostüm wird sich finden. „Hauptsache es hat Taschen“, um darin Notizzettel packen zu können.