Beliebter Ratingener Treffpunkt Eishalle im Sommer intensiver nutzen

Ratingen · Beliebter Treffpunkt in den Wintermonaten: Doch wie kann man die Halle auch in den Sommermonaten attraktiver machen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Sportausschuss. Die Verwaltung liefert erste Antworten.

Die Abtauparty in der Eishalle kommt immer gut an.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Eissporthalle ist ein Klassiker im städtischen Angebot. Und sie wird gut genutzt. Doch gibt es Möglichkeiten, die Halle auch im Sommer noch stärker in den Veranstaltungskalender einzubauen? CDU und SPD wollten dies wissen. Und die Verwaltung hat nun mit Blick auf die nächste Sitzung des Sportausschusses erste Antworten geliefert.

Hintergrund der Anfrage ist auch die Tatsache, dass in anderen Städten zum Beispiel Messen in Eishallen veranstaltet werden – mit einem Fassungsvermögen von mehr als 3000 Besuchern. Das würde vielleicht auch für die Ratinger Halle in Frage kommen. Doch von diesem Modell ist in der aktuellen Ausarbeitung der Verwaltung nicht ansatzweise die Rede.

Die Stadt betont, dass diverse Wartungs- und Reparaturarbeiten ausschließlich in der eisfreien Zeit erfolgen können. Arbeiten beispielsweise an Deckenkonstruktion und Lichtanlage sind nur über entsprechende Bühnen oder Steiger möglich, deren Aufbau auf dem Eis nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich wäre.

Für Wartungsarbeiten ist im Sommer ein Zeitfenster nötig

Ein generelles Anliegen sei es natürlich, die Ausfallzeiten in der Winter-Saison im Sinne aller Nutzer so gering wie möglich zu halten. Insofern müssen Zeitfenster für die Durchführung entsprechender Arbeiten in der Sommer-Saison freigehalten werden.

Die Eissporthalle wird aktuell durch sechs Eismeister (inklusive Betriebsleiter) betreut. Die intensiven Belegungszeiten machen im Winter einen Schichtbetrieb notwendig. Und die im Winter entstehenden Überhänge (Überstunden/reduzierte Urlaubsmöglichkeiten) müssen im Sommer entsprechend ausgeglichen werden.

Während der Sommer-Saison steht daher im Verhältnis weniger Personal zur Verfügung. Den Ansatz, die Ressourcen der Eissporthalle auch im Sommer in erster Linie für sportliche Aktivitäten zur Verfügung zu stellen, könne man aus fachamtlicher Sicht nur begrüßen. So hat man bereits nach Möglichkeiten gesucht, die geeignet sind, eine möglichst durchgängige sportliche Nutzung der Eissporthalle zu ermöglichen.

Mit dem Pächter des Sportshops und Schlittschuhverleihs konnte man in den vergangenen Jahren eine entsprechende Kooperation über die Installation eines Inline-Bodens vereinbaren. Für die Organisation und Durchführung sei der Vertragspartner verantwortlich, städtisches Personal werde nicht benötigt. Diese Art der Nutzung wird vertraglich festgelegt und sichert so laut Verwaltung ein möglichst breites Angebot, auch für vereinsungebundene Personen. Diese Zielgruppe stärker in den Blick zu nehmen, sei eine wichtige Aufgabe städtischer Sportentwicklungsplanung. Dies werde zudem aus der Mitte der Ratsgremien befürwortet.

Durch Optimierung der Abläufe im Bereich Wartung und Reparatur habe man es geschafft, die jeweiligen Zeitfenster stetig zu erweitern. In diesem Jahr steht der Inline-Boden bereits ab Mitte April bis zum Maschinenstart Mitte August zur Verfügung.

Züchter stellen ihre Edelkatzen wieder in der Halle aus

Veranstaltungen im Sport- und Freizeitbereich wie eine Inline-Disco, zum Beispiel in Kooperation mit dem Jugendrat, sind möglich. Der Inline-Boden schließt einzelne Veranstaltungen außerhalb der sportlichen Nutzung nicht generell aus. So findet – wie bereits in den vergangenen Jahren auch – in diesem Sommer eine Ausstellung des „Deutschen-Edelkatzenzüchter-Verbands“ statt.

Ein moderater Ausbau der Veranstaltungen in diesem Bereich sei durchaus darstellbar, finde seine Grenzen aber auch in den vom vorbeugenden Brandschutz vorgegebenen Bestuhlungs- und Fluchtplänen, die beispielsweise eine maximale Auslastung des Innenraums von 1800 Personen vorsehen. Im Fall entsprechender Anfragen werde immer eine individuelle Prüfung der Durchführbarkeit vorgenommen.

Und: Es steht ein großer Check an. Durch das für den Fachbereich Energetik zuständige Amt für Gebäudemanagement wird in der zweiten Jahreshälfte 2022 eine EU-weite Ausschreibung für energetische Untersuchungen von städtischen Liegenschaften in Auftrag gegeben. Diese wird auch das Objekt Eissporthalle beinhalten. Fakt ist: Im Sommer ist die Eishalle noch nicht so heiß begehrt, wie sich das manche Politiker vielleicht vorstellen. Nun wird man im Sportausschuss über Nutzungsmöglichkeiten beraten.