Energie: Neue Fassaden helfen sparen
Durch die Sanierungen konnte der Verbrauch von Heizenergie gesenkt werden. Das Ziel von 80 Prozent ist aber noch entfernt.
Ratingen. 45,6 Millionen Euro, das ist eine stolze Summe. So stolz, dass sich kaum einer vorstellen kann, wie viel Geld das eigentlich ist. Aber die Stadt hat es ausgegeben. Im Rahmen des Masterplans Schulen und des Konjunkturpaktes II wurde über Jahre in die Schulgebäude investiert.
Mehrere Gebäude wurden saniert, Sporthallen ausgebaut, weitere Anbauten errichtet. Und das alles war nötig, weil die Schullandschaft sich in den vergangenen Jahren verändert hat, vor allem hinsichtlich des Ganztagsbetriebs.
Doch so hoch die Investitionen von 40 Millionen auch scheinen, so sehr haben sie sich in Sachen Energieverbrauch gelohnt. Besonders beim Heizen der Schulgebäude zeigt sich das.
Von 1993 bis 2010 konnte hier laut städtischem Energiebericht der Schulen für das Jahr 2010 der Verbrauch um 32 Prozent reduziert werden. „Und das, obwohl wir die Fläche der Schulen insgesamt durch Baumaßnahmen erhöht haben“, sagt Manfred Pannes, zuständig bei der Stadt für das Energie-Controlling.
Aber die neuen Dämmungen und Heizsysteme seien so effizient, dass selbst bei einer Flächenerweiterung Heizenergie gespart werde. Pannes ist mit dem jetzigen Ergebnis zwar durchaus zufrieden, gibt aber zu bedenken, „dass das endgültige Ziel noch nicht erreicht ist, weil das Land die Vorgabe gemacht hat, den Verbrauch von Heizenergie bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent zu reduzieren“.
Laut Pannes ist das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium die Schule, die auf dem modernsten Stand ist was die energetische Modernisierung angeht. Dort wurden die Fassaden gedämmt, Heizungen erneuert und die Fenster ausgetauscht.
Am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymniasum in der Innenstadt werde derzeit noch gearbeitet. Die beiden Schulzentren und das in Lintorf verbrauchen übrigens mit 53,8 Prozent am meisten Heizenergie im Vergleich zu den restlichen Schulen in der Stadt.
1,7 Millionen Euro betrugen die Energiekosten im Jahr 2009. 1,1 Millionen Euro hat die Stadt allein für die Beheizung der Schulen ausgegeben. Zum Vergleich: der Strom kostete eine halbe Millionen und das Wasser 50 000 Millionen Euro.
Ähnlich sehen auch die Ausgaben für das Jahr 2010 aus. „Auch hier haben wir 1,7 Millionen ausgegeben.“ Allerdings, sagt Pannes, habe die Stadt indirekt trotzdem eine Ersparnis gehabt, auch wenn sich die Ausgaben für 2009 und 2010 gleichen.
„Der vergangene Winter war im Vergleich zu dem von 2009 kälter. Eigentlich hätten die Kosten damit höher sein müssen, sind sie aber nicht.“
Im Gegensatz zur Heizenergie ist der Stromverbrauch in der Zeit von 1993 bis 2010 um 35 Prozent gestiegen. Gründe sind: die Geräte in den Schulküchen, die zur Zubereitung des Essens für die Übermittagsbetreuung gebraucht werden, der längere Schulbetrieb sowie die verstärkte Nutzung von Computern.
Obwohl schon in den meisten ein intelligentes Beleuchtungssystem eingebaut wurde, das die Beleuchtung nach der Lichtintensität des Außenlichts austariert, konnte der Mehrbedarf durch die moderne Anlage nicht kompensiert werden.