Feuerwehr-Bilanz: Zahl der Brände gestiegen
Auf der Wehrversammlung zog Feuerwehrchef René Schubert Bilanz. Die Zahl der Einsätze ist leicht rückläufig.
Ratingen. „Auch dieses Jahr nehme ich diesen wichtigen Termin gerne wahr, weil dies auch eine Möglichkeit ist, die Wertschätzung der Stadt gegenüber der Feuerwehr zum Ausdruck zu bringen.“ Warme Worte, die Bürgermeister Harald Birkenkamp am Freitagabend im Stadttheater fand.
Der Saal war bis auf den letzten Platz belegt, ein weiteres Zeichen des ungeheuren Engagements, das die Ratinger Feuerwehrmänner und -frauen an den Tag legen.
Um nur eine Zahl zu nennen: Von den 84 hauptberuflichen Mitarbeitern der Ratinger Feuerwehr engagieren sich 53 zusätzlich in der Freiwilligen Feuerwehr — über ihren eigenen Dienst hinaus.
Auch dies war ein wichtiger Punkt sowohl für den Bürgermeister als auch für den Leiter der Feuerwehr, René Schubert: „Die Förderung des Ehrenamtes wird immer mehr an Bedeutung gewinnen“, sagte Birkenkamp. Nicht zuletzt durch den Wegfall der Wehrpflicht ist auch die Ratinger Feuerwehr mehr denn je auf die Arbeit der freiwilligen Helfer angewiesen.
Denn die unerfreuliche Entwicklung des Ratinger Haushaltes macht natürlich auch vor der Feuerwehr nicht halt. René Schubert: „Die Feuerwehr wird sich an den geplanten Sparmaßnahmen beteiligen, indem Bauvorhaben und Anschaffungen verschoben werden. Ebenso kommen Budgetkürzungen auf uns zu.“
Auf der Gegenseite stünde eine Erhöhung der Einnahmen, zum Beispiel durch konsequente Berechnung von Fehlalarmen, so Schubert. Die Ratinger müssen aber keine Angst haben, dass sie bei einem Brand oder anderem Notfall plötzlich alleine da stehen. Schubert: „Bislang erfolgten alle Maßnahmen, ohne den vom Rat durch den Brandschutzbedarfsplan festgelegten Standard der Qualität der Versorgung der Bevölkerung abzusenken.“
Und zu tun gab es für die Feuerwehrleute auch in 2011 mehr als genug. Allen noch gut im Gedächtnis sein dürfte der spektakuläre Brand auf dem Ratinger Weihnachtsmarkt. Auch hier war die Feuerwehr schnell zur Stelle und verhinderte Schlimmeres. René Schubert: „Wir haben großes Glück gehabt. Ich habe von mehreren anderen Weihnachtsmarktbränden gehört, da ist der komplette Markt abgebrannt.“
Ein wesentlich erfreulicherer Höhepunkt des Feuerwehrjahres 2011 war sicherlich das 100-jährige Jubiläum des Löschzuges Tiefenbroich. Und tragikomisch das Schicksal des nagelneuen Notarzteinsatzfahrzeuges, das erst im Jahr 2011 vom Kreis Mettmann beschafft worden war: Am 19. Juli wurde es auf einer Einsatzfahrt von einem anderen Verkehrsteilnehmer übersehen und bei dem Unfall dabei so stark beschädigt, dass es einen wirtschaftlichen Totalschaden „erlitt“.
Seitdem kommt ein Leihfahrzeug zum Einsatz. Die Lieferung eines neuen Fahrzeugs ist für Anfang dieses Jahres geplant. René Schubert kommentierte trocken: „Ich hoffe, dass diesem dann eine Le-bensdauer von mehr als zwei Monaten beschieden ist.“