Frauenhand beherrscht Homberg

Drei Tage lang wurde im Ortsteil groß gefeiert: Brigitte Goertzen ist nach 2010 erneut die Schützenkönigin.

Foto: Dietrich Janicki

Ratingen. Drei Tage lang Ausnahmezustand in Homberg: Wenn die Schützen der Wiesnasen das Feier-Zepter in die Hand nehmen, dann bebt der Stadtteil — aber eben nicht nur, denn gesucht wird auch wieder der Schützen-Adel, und der braucht auf dem Schießstand natürlich eine ruhige Hand.

Am vergangenen Wochenende luden die Wiesnasen wieder zum großen Schützen- und Dorffest. Rund um die Homberger Dorfstraße glänzte nicht nur wieder alles in den Farben der Schützen in Rot-Weiß, auch die Gesichter strahlten angesichts eines vielseitigen Programms: „Feierlicher Ausnahmezustand“ im Stadtteil, der auch von einer Kirmes begleitet wird. Der Auftakt des Feierwochenendes begann dabei am Freitag auf dem Schießstand im Calvinhaus. Hier wurde es auch in diesem Jahr — wie erfahrungsgemäß in jedem Jahr — wieder außerordentlich spannend. Bereits Anfang des Monats verabschiedete sich das Mutter-Tochter-Gespann Bettina und Samantha Droste, die im letzten Jahr erfolgreich aus dem Königsschießen hervorgingen, von ihrer familiären Regentschaft.

Und jene Regentschaft bleibt auch in diesem Jahr wieder fest in Frauenhand: Am Samstag wurde Brigitte Goertzen erneut Schützenkönigin, nachdem sie den Titel bereits 2010 erringen konnte. Als Pagenkönigin konnte sich Sarah Wommelsdorf durchsetzen.

Gefeiert wurden die Königinnen mit einem anschließenden Konzert, das längst ebenso zur Tradition geworden ist. Die Düsseldorfer Band „Memory Men“ war wieder mit dabei und feierte mit ihrem neuen Sänger auf dem Marktplatz eine Premiere, sie sorgten mit vielen Oldies für ausgelassene Stimmung. Die offizielle Inthronisierung beim Krönungsball im Luthersaal begingen die Schützen am Samstag, bevor am Sonntag der Abschluss beim Gästeschießen gefeiert wurde. Nachdem der Verein im vergangenen Jahr sein 20-jähriges Bestehen gefeiert hatte, wurde in diesem Jahr bereits zum 21. Mal das Schützenfest ausgetragen, das längst zum Dorffest geworden ist.

Auch Besucher über die Homberger Grenzen hinaus kommen gerne und feiern mit, sie loben das rührige Team um Vorsitzende Doris Conrad, das das Brauchtum rund um den Schützenverein hier mit so viel Herz pflege. Das Schützenfest ist dabei natürlich ein Höhepunkt im Vereinsleben, aber auch sonst ist die bunte Truppe als Homberger Aushängeschild viel unterwegs.

Eine kurze Rückblende: Der Schützenverein der Homberger „Wiesnasen“ hat sich 1997 als „1. Homberger Schützenverein 1997 e.V.“ gegründet. Die erste Schützenkönigin war 1998 Christa Kunkel. Jungschützenkönigin war damals Christina Cantauw.