Grundschulen: Brandschutz reicht nicht aus

Bisher wurden Grundschüler in Ost mittags in Wohnungen betreut. Jetzt sollen vor der Schule Container aufgestellt werden.

Ratingen. Böse Überraschung für die Schulkinder — und den Stadtkämmerer: Weil die Brandschutzauflagen nicht ausreichen, musste die Übermittagsbetreuung der Kinder der Ludgerus- und Albert-Schweitzer-Schule in gegenüberliegenden Wohnungen aufgelöst und provisorisch in die Schulgebäude verlegt werden. Jetzt soll kurzfristig Ersatz geschaffen werden — in Form einer Containeranlage auf einer benachbarten Park- und Grünfläche. Dafür müssten außerplanmäßig 365 000 Euro bereitgestellt werden.

Weil es in den Grundschulen für die Übermittagbetreuung (ÜMB) kaum geeignete Räume gab, wich man bereits 1998 auf städtische Wohnungen am Fröbelweg aus — genau gegenüber dem Schulgelände. In den Häusern Nummer 15, 19 und 25 wurden insgesamt vier Wohnungen genutzt: zwei im Erdgeschoss, zwei in der oberen Etage.

Um die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen erfüllen zu können, sollte eine weitere Erdgeschosswohnung dazugenommen werden. Doch nach der Prüfung durch die Bauordnung und einer Brandschutzbegehung durch die Feuerwehr kam heraus: Der Brandschutz aller genutzten Wohnungen reicht nicht aus.

Die Mängel: Die Türen sind zu schmal und „falsch herum“ angeschlagen, so dass sie im Brandfall die Flucht aus dem Gebäude behindern. Es fehlen Rauchschutztüren zum Kellertrakt und zum Spitzboden. Für den Rettungsweg in den rückwärtigen Garten fehlen Podest, Balkon und Fluchttreppe. Auch gibt es in keinem Haus weder ein Alarmsystem noch eine Sicherheitsbeleuchtung.

Der Umbau in allen fünf Wohnungen (breitere Türen, Balkon, Podest und Fluchttreppen, Sicherheitseinrichtungen) würde 211 000 Euro kosten. „Eine solche Investition in eine alte Bausubstanz wäre unwirtschaftlich, deshalb haben wir die Aufstellung von Containern geprüft“, sagt Jugendamtsleiterin Christa Seher-Schneid.

Die vier bisher genutzten Wohnungen wurden sofort aufgegeben, die 68 ÜMB-Kinder werden jetzt in den Schulen untergebracht — teilweise im Computerraum. „Für das restliche Schuljahr kann es nur diese Notlösung geben“, sagte Seher-Schneid. Nach ihrer Kenntnis dürfte es bei den übrigen Übermittagbetreuungen keine vergleichbare Situation, also auch keine böse Überraschung geben.

Gut 20 Container — gebraucht, aber sehr gut erhalten — sollen bis zum Ende der Sommerferien direkt neben den Schulgebäuden auf einer Park- und Grünanlage aufgestellt und zu einer Anlage verbunden werden. Seher-Schneid: „Wir könnten dann Raum für 100 Kinder bieten, was angesichts der ungebremsten Nachfrage sinnvoll wäre.“

Fürs kommende Schuljahr sind bereits 82 Kinder angemeldet. Die Verträge mit den Eltern könnten aber erst geschlossen werden, wenn auch Räume für die Übermittagbetreuung zur Verfügung stehen. Die Container könnten zudem nachmittags auch von Gruppen der Ogata genutzt werden.