Gutachten der Uni Düsseldorf stärkt Gegner der Airport-Erweiterung

Die Feinstaubbelastung in der Region rund um den Flughafen sei schon jetzt groß, heißt es. Eine höhere Belastung sollte vermieden werden.

Ratingen. Ab dem 13. Februar 2017 sollen in einer Düsseldorfer Messehalle möglichst alle Fakten auf den Tisch kommen. Mehrere Tage sind dafür anberaumt. Unter dem Titel „Erörterungstermin“ werden die zahlreichen Bedenken der Fluglärm-Gegner zum Antrag auf die nächste Kapazitätserweiterung des Airports vorgetragen. „In erster Linie werden die Anwälte sprechen“, berichtet Siegfried Aring, der als Flughafen-Beauftragter der Stadt Ratingen dabei sein wird.

Der Diplom-Ingenieur koordiniert auch die Strategie der Anrainerstädte, die mit den möglichen Folgen der Wachstumspläne des Flughafens nicht einverstanden sind. Eine spätere Klage wird längst nicht mehr ausgeschlossen. Aring betont, dass die Zahl der Bedenken und Einwendungen gigantisch hoch sei, geprägt von fachbezogener Sachlichkeit.

Ein zentraler Aspekt: Immer mehr Bürger fürchten angesichts des Lärms und der Feinstaubbelastungen um ihre Gesundheit. Ein neues Gutachten der Universität Düsseldorf kritisiert die sogenannte Umweltverträglichkeitsstudie (UVS), die der Flughafen beigebracht hat. So heißt es in der Stellungnahme der Uni (AG Umweltepidemiologie) unter anderem, dass bereits zum heutigen Zeitpunkt die gemessenen Feinstaubkonzentrationen die empfohlenen Leitwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erheblich übersteigen. Und weiter: „Eine weitere Erhöhung der bereits bestehenden Belastung sollte daher vermieden werden.“

Befunde von anderen Flughäfen, so das Uni-Gutachten, „weisen auf eine Erhöhung von Ultrafeinstäuben im Umfeld von Flughäfen hin. Dies macht eine systematische Erfassung speziell der Ultrafeinstaubbelastung sinnvoll, um diese als potenziell besonders toxisch angesehene Feinstaubfraktion zu untersuchen.“

Der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ hatte die Belastungen in Wohngebieten rund um den Airport gemessen. In Tiefenbroich, Lintorf und Hösel habe es eine Dauerbelastung von mehr als 20 000, teils sogar mehr als 30 000 Partikeln gegeben. Zum Vergleich: Die Grundbelastung auf der Corneliusstraße in Düsseldorf beträgt weniger als 4000 Teilchen.

Der Flughafen verweist auf die Werte der eigenen Messstationen, die in Sachen Feinstaub zu anderen Ergebnissen kommen. „Diese Ergebnisse belegen, dass der Beitrag des Flughafens und des Flugsverkehrs nur gering ist“, heißt es auf Anfrage. Zu den ultrafeinen Partikeln verfüge man allerdings nicht über eigene Messungen.