Händler kritisieren Termin für verkaufsoffenen Sonntag

Viele Geschäftsleuten wollen nicht erst Ende Juni den Aktionstag, sondern früher.

Die Dumeklemmer freuen sich auf den Fischmarkt Ende Juni in der Innenstadt. Wie berichtet, hatte die Werbegemeinschaft City-Kauf diese seit Jahren höchst erfolgreiche Veranstaltung einer Düsseldorfer Agentur „an Land gezogen“. Doch vielen Händlern ist dieser Termin für den ersten verkaufsoffenen Sonntag viel zu spät: besonder die Textiler wünschten sie, wie schon im Vorjahr, einen früheren Termin und haben wieder die Automeile im April ins Auge gefasst.

Doch der City-Kauf bleibt dabei: Wegen der Rathaus-Baustelle sei zu wenig Platz in der Innenstadt: Wenn dann noch die Geschäfte öffneten, müssten die Autohändler ihre Fahrzeuge zu sehr reduzieren — was wiederum weniger Geld in die Kassen des City-Kauf spülen würde.

Wie schon 2012 und im vergangenen Jahr haben daher Einzelhändler aus der City soeben eine Unterschriftenaktion für einen verkaufsoffenen Sonntag zur Automeile gestartet. Im Jahre 2011, als der offenen Sonntag schon einmal der Masse der Autos zum Opfer fallen sollte, war sie erfolgreich, im vergangenen Jahr blieb man hart — obwohl 120 Händler und Kunden sich für einen offenen Sonntag ausgesprochen hatten.

Detlev Mayer, vom DEMA Schuh-Fachgeschäft an der Bechemer Straße, rührt wieder die Trommel und hofft auf eine Ratsentscheidung zu dem Thema. „Im vergangenen Jahr hat es Kritik gegeben, weil viele Familien auch gerne eingekauft hätten.“

Er habe auf seine erneute Initiative bereits positive Rückmeldungen bekommen, sagte Mayer gestern. Mit im Boot seien auch Strauss, C & A sowie Martin Gerold vom Minok. Mayer hält nichts davon, in den ersten 180 Tagen des Jahres gar nichts zu machen, um dann „geballt“ zuzuschlagen. Dsa übersteige auch da Budget der potenziellen Kunden.

Mayer sieht durchaus Möglichkeiten, mehr Autos zu stellen: zum Beispiel auf bislang nicht genutzten Flächen auf Düsseldorfer Straße, Bechemer Straßen und anderen Seitenstraßen. Und überhaupt gehe es vor allem um die Interessen der Ratinger Kaufmannschaft, die hier brav ihre Steuern bezahle. Als Alternative käme ein „Schau-Sonntag“ in Frage: ohne Beratung, ohne Verkauf.

Manuela Kessler, Chefin des CityKauf, hätte die vier verkaufsoffenen Sonntag gerne besser übers Jahr verteilt. „Da die ordnungsbehördlichen Bestimmungen — insbesondere der Brandschutz aber derzeit eine Automeile mit verkaufsoffenem Sonntag leider nicht zulassen, müssen wir uns bis zur Fertigstellung der Baustellen mit der B-Variante und einer nicht ganz optimalen Verteilung über das Jahr begnügen.“ Aber: „Die VoS können aber nur das Tüpfelchen auf dem i sein, denn wenn die Innenstadt an den restlichen 300 verkaufsoffenen Tagen leer ist, helfen auch die vier Sonntage nicht. Daher steht für uns immer das Gesamtkonzept über allem.“