Halde in Hubbelrath wird erweitert
Die Deponie in Breitscheid ist von der Bezirksregierung genehmigt, auch in Hubbelrath kommen wohl 15 Hektar hinzu.
Ratingen/Düsseldorf. Zwei große Deponie-Projekte sorgen zurzeit für heftigen Wirbel im Kreis Mettmann. Bürger und Politik sind in Sorge: Sie befürchten weitreichende Umweltbelastungen. Alle Versuche von Stadt und Politik, die Deponie-Erweiterung in Breitscheid zu verhindern, scheinen gescheitert zu sein: Die Bezirksregierung Düsseldorf will am Standort Breitscheid festhalten. Bürgerschaft Breitscheid und CDU schlagen Alarm und verlangen ein Gutachten. Schon jetzt scheint es Probleme zu geben: Die Bürgerschaft machte auf eine Panne mit dem Pumpsystem fürs Sickerwasser aufmerksam.
„Wir sollten gemeinsam mit allen Entscheidungsträgern alles dafür tun, um eine Deponie am Standort Breitscheid zu verhindern. Dort kann keine ausreichende Sicherheit für die Umwelt garantiert werden. Die Gefahr, dass außerdem das Grundwasser verseucht wird, ist zu groß“, erklärt Ewald Vielhaus, CDU-Fraktionsvorsitzender.
Damit stellt sich die Fraktion gegen das Votum der zuständigen Regionalplanungsbehörde. Die Bezirksregierung Düsseldorf behauptet, dass die naturschutzfachlichen Konflikte beziehungsweise Belange des Grundwasserschutzes rund um die Deponie nach derzeitiger Einschätzung beherrschbar beziehungsweise hinnehmbar seien. Deshalb halte sie am Deponiestandort Ratingen-Breitscheid III im Regionalplan weiter fest.
Auch in Erkrath gibt es große Sorgen: Wer häufiger auf der Erkrather Landstraße unterwegs ist, begegnet immer wieder schweren Lkw. Sie bringen Bauschutt auf die Deponie in Hubbelrath. Nur aus dem Stadtgebiet Düsseldorf wurden seit dem Jahr 2000 rund 940 000 Tonnen an sogenanntem „inerten Material“ abgelagert. Dazu zählen Steine, Beton, Zement, Ziegel, Glas, Reste von Mauern und aufgebrochenen Straßen. Metalle, Kunststoffe, Papier, Holz und Textilien dürfen nicht mit enthalten sein.
„In den vergangenen Wochen haben wir allein 10 000 Tonnen Bauschutt nur aus Gerresheim erhalten, weil dort rund um die Glashütte neue Wohnsiedlungen entstehen“, sagt Jörg Piepers, Geschäftsführer der Deponie.
Piepers braucht nicht lange zu rechnen, um zu wissen, dass bei gleichbleibender Müllmenge die Deponie spätestens Ende 2018 randvoll wäre. Zwar ist erst Ende des vergangenen Jahres die sogenannte Norderweiterung genehmigt worden. Doch dahinter verbirgt sich nicht viel mehr als eine Erhöhung des bestehenden Schuttbergs von 140 auf bald 160 Meter. Mit aller Kraft und Energie wird nun die Süderweiterung vorangetrieben.
„Bei der Bezirksregierung Düsseldorf wird in Kürze ein sogenanntes Planfeststellungsverfahren für die rund 15 Hektar große Deponieerweiterung eingeleitet“, sagt Peter Ehler, Geschäftsführer des Betreibers, der Düsseldorfer Abfallgesellschaft Awista. Fachbehörden, Kommunalverwaltung und Naturschutzverbände prüfen die geplanten Erweiterung und entscheiden, ob und unter welchen Auflagen die Erweiterung in Frage kommt. Die Süderweiterung könnte bis zu 2,6 Millionen Kubikmetern Material aufnehmen. Wenn es mit dem Abfallmengen so weiter geht, wie bisher, würde die Deponie noch etwa 18 Jahre weiter arbeiten können.
Die Awista ist sich sicher, dass „erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt“ ausgeschlossen sind.