Investor für Ostbahnhof gesucht
Einmal mehr soll für das denkmalgeschützte Gebäude Werbung gemacht werden. Ein Jugendzentrum kommt nicht.
Ratingen. Die Stadt startet einen erneuten Versuch, den Ostbahnhof zu vermarkten. Bislang waren alle Bemühungen, Interessenten für das marode und unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu finden, erfolglos. Weil die Ratinger Tafel, die in der City aus allen Nähten platzt, den Bahnhof ins Auge gefasst hat, will die Stadt die Suche nach einer „hochwertigeren Nutzung“ vorantreiben, bevor eine „irreversible Entscheidung zur Nutzung getroffen“ werde.
2004 hat die Stadt den Bahnhof von der Bahn übernommen. Der unterirdische Zugang zu den Gleisen wurde im Zuge der Stationssanierung geschlossen. Rund 32 000 Euro erzielt die Stadt an Mieteinnahmen durch eine Kneipe, einen Kiosk und Wohnungsvermietung. Immer wieder gab es Ideen für eine neue Nutzung, doch es fehlten ernsthaften Interessenten. Zumal die Stadt auch nicht die Sanierung übernehmen wollte. Nun aber wird eine Beteiligung an den Sanierungskosten nicht mehr grundsätzlich ausgeschlossen. Rolf Steuwe, Erster Beigeordneter, hatte vor Jahren in seiner Funktion als Kulturdezernent unter anderem eine Dependance des Tanztheaters NRW ins Spiel gebracht. Daraus wurde nichts. Die ersten Überlegungen, das Jugendzentrum Lux dorthin zu verlagern und einen Kulturbahnhof zu etablieren, wurden verworfen. Eine Experte hatte über 2,5 Millionen Euro für den Umbau veranschlagt. Ein Jugendzentrum soll dort nun definitiv nicht eingerichtet werden. Interessenten für Gastronomie mit Veranstaltungen winkten ab, als ihnen die Wirtschaftsförderung die hohen Umbaukosten präsentierte. In den Jahren 2011 und 2012 wurde das Objekt vergeblich auf der Immobilienmesse Expo Real in München angeboten. Immobilienexperten aus der Region sollen nun die Vermarktung über Pacht oder Erbpacht bis Ende 2016 zum Erfolg führen. Mit dem Umbau könne dann 2017 begonnen werden.