Ratingen Räuber sperren Frau in Keller ein

Zwei bewaffnete Männer überfallen ein Modegeschäft und fesseln die 61-jährige Inhaberin.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Es geschah blitzschnell, die Täter hatten ihr Vorgehen offenbar gezielt geplant. Am Montagabend kam es — einige Minuten nach 19 Uhr — auf der Eggerscheidter Straße in Hösel zu einem bewaffneten Raubüberfall.

Was die Polizei bisher weiß: Nach dem regulären Geschäftsschluss war die 61-jährige Inhaberin noch mit Aufräum- und Inventur-Arbeiten beschäftigt. Sie wollte die Firmenräume kurzzeitig durch eine Hintertür verlassen, um Gegenstände aus einem geparkten Fahrzeug zu holen.

Auf diese Gelegenheit hatten die beiden Männer wohl gewartet. Sie lauerten ihrem Opfer auf, bedrohten die Frau mit einer Schusswaffe. Sie wurde von den beiden maskierten Tätern zurück in die Geschäftsräume gezwungen und dort gefesselt.

Die Frau musste verraten, wo Bargeld und andere Wertsachen untergebracht sind, bevor sie dann in einen Kellerraum gebracht wurde. Gefesselt und eingesperrt musste sie miterleben, wie die zwei Unbekannten die noch nicht genau erfasste Beute hörbar aus dem Geschäft schafften und dann irgendwann in unbekannte Richtung verschwanden.

Erst gegen 21.35 Uhr wurden die Hilferufe der Überfallenen von der Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes gehört, der das Objekt überprüfte, weil bis zu diesem Zeitpunkt die Alarmanlage des Geschäftes, entgegen sonstigen Gewohnheiten, noch nicht in Betrieb genommen worden war. Intern spricht man dabei von einer „Scharf/unscharf-Überwachung“.

Die herbeigeeilte Polizei durchsuchte die Geschäftsräume im Erdgeschoss des Wohn- und Geschäftshauses und konnte die Frau schließlich befreien. Da die körperlich unverletzt erscheinende Frau dennoch deutlich unter Einfluss der Ereignisse stand, wurde der Rettungsdienst für eine Erstversorgung des Opfers alarmiert.

Umfang und Wert der Beute, die die Unbekannten vom durchwühlten Tatort entwendeten und abtransportierten, können bisher noch nicht genau bestimmt und beziffert werden.

Die Räuber werden vom Opfer wie folgt beschrieben: beide männlich. Einer war korpulent und größer als sein schmaler Mittäter. Die Täter waren dunkel gekleidet, hatten eine schwarze Maskierung vor den Gesichtern und waren bewaffnet mit einer schwarzen Pistole.

Fahndungsmaßnahmen blieben bislang ohne Erfolg. Bisher liegen der Polizei noch keine konkreten Hinweise auf Identität, Herkunft und Verbleib der beschriebenen Straftäter vor. Umfangreiche Maßnahmen zur Spurensicherung am Tatort sowie weitere polizeiliche Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen wurden veranlasst und dauern an. Ein Strafverfahren wegen schwerem, bewaffnetem Raub und Freiheitsberaubung ist bereits eingeleitet worden.

Die Ratinger Polizei und das ermittelnde Kriminalkommissariat hoffen dringend auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung, die unter der Telefonnummer 02102/9981-6210 gemacht werden können.