Jeder dritte Straftäter in Wuppertal ist Ausländer - Räuber und Sex-Verbrecher sind meist Deutsche

Zwar ist jeder dritte Straftäter in Wuppertal Ausländer, dieser Anteil ist aber Vergleich zum Vorjahr gesunken. Und: Besonders schwere Delikte werden zu zwei Dritteln von Deutschen begangen.

Foto: Archiv Andreas Bischof

Im vergangenen Jahr hat die Polizei in Wuppertal 6600 Tatverdächtige ohne deutschen Pass registriert. Damit haben ausländische Menschen einen Anteil von 35 Prozent an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte gesunken, hat aber weiterhin ein hohes Niveau. Zum Vergleich: Ende 2017 machte der Anteil der Menschen ohne deutschen Pass im Wuppertaler Stadtgebiet eine Quote von 19,3 Prozent aus.

Die Zahlen, so die Wuppertaler Polizei, bedürfen einer Einordnung. So sei der Anteil der nichtdeutschen Straftäter auch deshalb zusätzlich erhöht, weil ausländerrechtliche Verstöße mit einfließen — Delikte, die Deutsche per Definition nicht begehen können. Trotzdem: Wenn die Polizei ausländische Tatverdächtige erfasst, dann zum großen Teil wegen Eigentumsdelikten und Körperverletzungsdelikten.

Diese Straftaten passieren nicht zwangsläufig auf der Straße. Polizeisprecher Stefan Weiand sagt: „Wir haben oft die Problematik in den Notunterkünften, dass viele Menschen mit vielen unterschiedlichen Meinungen und kulturellen Hintergründen auf engstem Raum miteinander leben.“ So seien auch die Opfer der Körperverletzungsdelikte oftmals ebenso Ausländer.

Andere Perspektive: Bei den Delikten auf offener Straße in Wuppertal, egal ob es sich um Raub, Taschendiebstahl oder Sexualdelikte handelt, kommen nach den Zahlen der Polizei noch immer zwei deutsche Täter auf einen Nichtdeutschen. Zudem weisen die Zahlen der Delikte, vor denen sich viele Bürger auf offener Straße fürchten, keinen eindeutigen Trend auf.

Man nehme die „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“, zu denen Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen und exhibitionistische Handlungen zählen. Die Wuppertaler Polizei zählte 200 Fälle in 2017 — und der Wert pendelt seit Jahren unverändert in diesem Bereich. 2013 lag er bei 179, 2014 bei 240, 2015 bei 227 und 2016 bei 191. Ebenso gehen die Zahlen bei den Raubdelikten auf offener Straße in Wuppertal rauf und runter. Allerdings passierte im vergangenen Jahr mit 372 Raubüberfällen weniger als 2013, als 451 Menschen zu Opfern wurden.

Auf die Reduzierung der Taschendiebstähle darf die Polizei stolz sein. Der Wert fiel von 2187 in 2016 auf aktuell 1509. Die Gründe sind — wie so oft in der Statistik — schwer an einem Faktor festzumachen. Polizeisprecher Weiand sagt: „Wir fahren viele Aufmerksamkeitskampagnen gegen Taschendiebstahl. Eine verlässliche Aussage zu dem Rückgang können wir aber nicht machen.“

Politisch motivierte Kriminalität konzentriert sich in Wuppertal hauptsächlich auf Sachbeschädigungen. So gab es etwa 2017 188 Delikte, die die Polizei als rechtsmotiviert verbucht hat. „Man darf sich das aber nicht so vorstellen, dass Rechtsradikale durch die Straßen laufen und Leute zusammenschlagen“, sagt Weiand. Den größten Teil der Delikte machen Farbschmierereien aus. Ähnlich ist das bei den linksmotivierten Delikten der Fall. Bei den 81 Straftaten handelte es sich in 46 Fällen um Sachbeschädigungen. Zu anderen typisch politisch motivierten Straftaten gehörten etwa Beleidigungen oder Bedrohungen.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Wuppertal ist 2017 auf einem Tiefstand von 723. Noch 2016 registrierte die Polizei 1217 Taten. Vor fünf Jahren waren es noch 842 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt aktuell bei 16,3 Prozent. Wer die Täter sind, ist bei der niedrigen Aufklärungsquote schwer zu sagen. Die Polizei weiß aber, dass nicht selten reisende osteuropäische Banden hinter den Taten stecken. Die NRW-Polizei kennt inzwischen rund 400 Namen von Intensivtätern aus Ländern wie Rumänien oder Albanien. Auch Wuppertaler Polizei geht davon aus, dass die Stadt oft von den Profis aus dem Ausland bereist wird. Polizeisprecher Weiand erklärt: „Wuppertal ist verkehrsgünstig gelegen.“

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