Jetzt heizt der Westen der City mächtig ein

Der Ausbau des Fernwärmenetzes der Stadtwerke schreitet voran. Die ersten Leitungen sind inzwischen bereits verlegt.

Ratingen. Was hat die Modernisierung unter anderem der LEG-Häuser mit dem Ausbau der Fernwärme der Stadtwerke zu tun? Die Antwort kennt Hans-Horst Sprenger, Technischer Prokurist der Stadtwerke: Weil die energetischen Umbauten der vergangenen Jahre Wirkung zeigen, habe sich die Abnahme von Fernwärme um etwa satte 20 Prozent verringert, so Sprenger. „Was machen wir damit?“, habe man sich gefragt. So sei die Idee entstanden, damit städtische Gebäude in Mitte zu heizen. Außerdem gehe es um die Einsparung von CO2, um die Klimaziele der Stadt zu erreichen.

Foto: Stadtwerke

Zunächst sollen städtische Gebäude angeschlossen werden: darunter auch das neue Technische Rathaus am Stadion und die neue Flüchtlingsunterkunft gleich gegenüber. Auch die Eishalle und die Friedrich-Ebert-Schule wurden bereits angeschlossen.

Wärme ausgerechnet für die Eishalle? „Ja“, sagt Sprenger“, die sei unter anderem für die Lüftungsanlage notwendig, um Kondensation zu vermeiden. Feuchtigkeit könne zu Schäden an der Konstruktion führen. Die Bauarbeiten und die zeitweise Vollsperrung des Stadionrings sind nicht unbemerkt geblieben: „Wir hatten eine sechs- bis siebenwöchige Verzögerung durch Schichtenwasser“, sagte Sprenger. Die Rohre wurden unter den Bahngleisen hindurchgepresst und übers Gelände des TV Ratingen verlegt. Ende Oktober graben die Leitungsbauer weiter in Richtung der Neubauten der Wohnungsbaugenossenschaft Ratingen (Wogera) an der Philipp-Straße. Die Bauarbeiten an dem Wohnbau-Projekt sind in vollem Gange. Man arbeite bei der Verlegung der Fernwärme-Leitung in 100-Meter-Schritten, so Frank Neumann, stellvertretender Abteilungsleiter Planen und Bauausführung. Ohne Vollsperrung gehe es nicht, die Anlieger könnten aber passieren. A propos Anlieger, denen vor der Türe Leitungen verlegt werden: Auch Privatleute könnten sich ans Fernwärmnetz anschließen, so Sprenger. Die bisherige Heizung werde durch einen kleinen Wärmtauscher ersetzt. Der Eigentümer hat einen Raum mehr zur Verfügung und sparen zum Beispiel Kosten für Heizungswartung, Schornsteinfeger und Abgasmessungen. „Bei Interesse können Anlieger unseren Betrieb kontaktieren“, so Sprenger.