Jugendliche erkunden die Vielfalt der Berufswelt
Viele Jugendliche haben sich bei der Topjob-Messe in der Stadthalle über Berufsbilder informiert.
Ratingen. Nina Bauer blickt sich zufrieden in der Stadthalle um. Die RMG-Geschäftsführerin hatte zum 13. Mal zur Topjob in die Stadthalle geladen: „Unser Ziel ist es, jungen Menschen potenzielle Ausbildungs- und Studienberufe vorzustellen.“ War die Veranstaltung früher als Pflichttermin für die Schulen unter der Woche durchgeführt worden, findet sie nun seit einiger Zeit immer an einem Wochenende statt. Für die potenziellen neuen Arbeitgeber ein großer Vorteil, findet Bauer: „Sie wissen genau, dass die Jugendliche, die an einem Wochenende kommen, auch wirklich Interesse an dem haben, was angeboten wird und es nicht als schulisches Pflichtprogramm sehen.“
Während vor allem die jüngeren Schulabgänger des kommenden Jahres meist mit den Eltern anrückten, kamen die älteren Schüler eher alleine oder in Gruppen. Für CDU-Ratsherr Ewald Vielhaus, der mit seiner Steuerberatungskanzlei auf der Topjob vertreten war, eine interessante Sache: „Wir suchen dringend Nachwuchskräfte in unserer Branche.“
Mehr Bewerber als Plätze gibt es dagegen bei der Bundeswehr, für deren Stand sich viele jungen Frauen und Männer interessierten: „Wir bieten rund 150 Ausbildungs- und Studiengänge an“, erklärte Christoph Staacke von der Bundeswehr, der vielen potenziellen Bewerbern erst einmal eine vermeintlich schlechte Nachricht vermitteln musste: „Wer bei uns eine Ausbildung machen oder studieren möchte, muss erst die Grundausbildung absolvieren.“
Die RMG hatte sich bei dieser Auflage der Topjob einige Neuerungen einfallen lassen. So bot die Barmer Ersatzkasse einen Bewerbungsmappencheck an, für den schnell alle Termine ausgebucht waren. Um weniger harte Fakten ging es dagegen am Stand von Typberaterin Katja Becker, die auch zum ersten Mal bei der Topjob dabei war. „Ich versuche, den Jugendlichen zu zeigen, wie sie schon mit dem Erscheinungsbild punkten können, bevor das Bewerbungsgespräch überhaupt begonnen hat“, so Becker. Denn die wichtigste Komponente für ein wirksames Auftreten ist die nonverbale Körpersprache. Dazu gehört zum Beispiel auch, wie man sich kleidet und präsentiert. „Ich finde das sehr interessant, so wusste ich das gar nicht“, meint dazu Julia Hose. Die 18-Jährige interessiert sich für eine kaufmännische Ausbildung. Handfester geht es dagegen am Stand der Stadt zu, an denen unter anderem die Mitarbeiter des Amtes für Kommunale Dienste vertreten sind. Hierzu gehören zum Beispiel Maler und Schreiner. Benjamin Endres ist einer von ihnen. Er schaut Pascal Bittcher über die Schulter, der probiert, mit einer Säge einen Ratingen-Schlüsselanhänger auszusägen. Wer meint, in solchen Bereichen sei nur pure Kraft von Bedeutung, den belehrt dieser kleine Test schnell eines Besseren. Das Handwerk war bei der 13. Topjob überhaupt ein großes Thema, wie Nina Bauer zufrieden feststellt: „Es präsentieren sich immer mehr Handwerksbetriebe in den vergangenen Jahren.“ Denn die suchen genau wie andere Branchen dringend qualifizierten Nachwuchs.