SPD will Betreuung von Kindern auch in den Ferienzeiten
Ewald Geldmacher, schulpolitischer Sprecher der Fraktion, verweist auf die jüngste Elternbefragung: Es gebe einen Bedarf in der Stadt.
Ratingen. Die SPD-Fraktion will erneut das Thema Ferienbetreuung in der Übermittagsbetreung (ÜMB) zur Diskussion stellen. Im vergangenen Jahr sei erneut deutlich geworden, dass Grundschulkinder in der Betreuung unterschiedlich behandelt werden, so der schulpolitische Sprecher der SPD, Ewald Geldmacher. Kinder, die den offenen Ganztag (OGS) (in der Regel bis etwa 16 Uhr) besuchen, hätten die Möglichkeit ein Ferienangebot ihres OGS-Trägers in Anspruch zu nehmen. Kinder, die lediglich in der Über-Mittag-Betreuung bis 14 Uhr betreut werden, müssten anderweitig eine Ferienbetreuung finden.
„Da in immer mehr Familien beide Elternteile berufstätig sind, hat die SPD im vergangenen Jahr den Anlauf unternommen und die Stadtverwaltung gebeten in einer Vorlage darzustellen, wie ein Ferienangebot für die Kinder der ÜMB realisiert werden kann.“ Die Verwaltung hat nun die Ergebnisse einer Elternbefragung vorgelegt. Die SPD sieht in der Vorlage ganz klar belegt, dass der Bedarf bei den Familien bestehe.
Von 3036 angesprochenen Eltern hat es einen Rücklauf des Fragebogens von lediglich 463 beziehungsweise 15 Prozent gegeben. Für die Verwaltung ein Indiz, dass es kein großes Interesse gibt. Das sieht die SPD ganz anders. „Die 3036 angesprochenen Eltern, beinhalten auch die Eltern, die mit der Teilnahme ihrer Kinder am offenen Ganztag ein etabliertes Ferienangebot haben“, stellt Geldmacher fest. „Diese Eltern haben kein Problem mit der Ferienbetreuung — warum also sollten diese Eltern eine Rückmeldung geben? Zumal auch auf dem Fragebogen die Zielgruppe auf ÜMB-Betreuung beschränkt wurde.“
Der offene Ganztag sei ein Erfolgsmodell. Rund 60 Prozent der Grundschulkinder sind im Schnitt im offenen Ganztag. In Ratingen sind also „nur“ rund 1200 Familien von der Ferienproblematik potenziell betroffen: „Wenn sich davon dann 38 Prozent zurückmelden, ist das vor dem Hintergrund des Umfragezeitraumes mit Post- und Kitastreik und kurz vor den Sommerferien eine gute Rücklaufquote.“
Konkret hatten 175 Eltern bestätigt, dass sie ein „ÜMB Ferienangebot“ benötigen. Wenn also schon 38 Prozent der antwortenden Eltern ohne OGS-Betreuung einen Ferienplatz benötigten, wären dies bei 1200 Familien schon 456 Kinder. Im Zuge der Diskussion im jüngsten Schulausschuss sei klar geworden, dass es im Angebot der Stadtranderholung des Jugendamtes noch mögliche Kapazitäten gebe, so Geldmacher. Das Programm böte sich doch an, die Bedarfe dahin zu kanalisieren. Der Ausschuss und die Verwaltung sahen dies dann als Möglichkeit, den Eltern auch kurzfristig ein Angebot machen zu können.
Der Schulausschuss beauftragte die Verwaltung einstimmig, nun in einem ersten Schritt die bestehenden Ferienangebote und hier insbesondere die Stadtranderholung des Jugendamtes deutlich über und in den Grundschulen zu bewerben. Red