Jugendzentrum probt für Musical
Noch zwei Wochen bis zur Premiere des Broadway-Klassikers „Rent“. Die Geschichte soll Jugendliche ansprechen.
Ratingen. Die „Acting Class“ des Jugendzentrums Lux führt in diesem Jahr das Musical „Rent“ auf. Premiere ist am 11. März, die Proben der Jugendlichen gehen jetzt in die heiße Phase. Jetzt wird es ernst für die Jugendlichen, die mit Stefán von Cassenberg arbeiten. Nur noch knapp zwei Wochen, bis ihre Version des Muscial-Klassikers „Rent“ Premiere feiert. „Das ist eines der erfolgreichsten Musicals, das je am Broadway in New York aufgeführt wurde“, erzählt Johannes Lux, Leiter des Jugendzentrums Lux. Denn die Inszenierung ist Teil der „Acting Class“, die es zum mittlerweile achten Mal gibt. Der Kursus bietet Einsteigern und Fortgeschrittenen alles rund um die Themen Schauspiel, Bewegung, Tanz, Gesang, Film und Bühne. Dieser Schauspielkursus, der im Rahmen des Filmfestivals Ratinale entstand, wird vom Schauspieler und Regisseur van Cassenberg geleitet.
Stefán van Cassenberg, Regisseur
„Der Fokus liegt — neben dem Spaß und der Erschaffung eines Produktes — darauf, sich weiterzuentwickeln und mehr über die Schauspielerei und sich selbst zu lernen“, verrät der Regisseur. Und das gilt vor allem in diesem besonderen Fall: „,Rent’ spricht mit seiner Geschichte die Lebenswelt der Jugendlichen an.“ Die wollten übrigens unbedingt nach den vielen Filmen der Vergangenheit ein Musical auf die Bühne bringen. Die Wahl fiel recht schnell auf „Rent“ — und damit begann für Johannes Maas die Arbeit richtig: „Um solch ein Stück aufführen zu können, sind eine Menge Vorarbeiten nötig.“ So mussten zum Beispiel die Rechtefrage geklärt, professionelle Technik besorgt und ein Raum gefunden werden. „Eigentlich wollten wir in einer Lagerhalle spielen, aber das hat sich nicht ergeben“, sagt Maas, der begeistert ist vom Engagement der 13- bis 18-jährigen Darsteller: „Es ist unheimlich schwer für sie, Schule, andere Aktivitäten und die Proben unter einen Hut zu bringen, aber sie schaffen das immer wieder.“
Besonders bemerkenswert an der Inszenierung ist aber noch ein anderer Punkt: „Die Musik kommt nicht aus der Konserve, sie wird von einer Live-Band gespielt“, ist Johannes Maas stolz. Und das ist mit „Friday and the fool“ eine der hoffnungsvollsten Nachwuchsgruppen in der Musikszene der Stadt.
„Band und Künstler unter einen Hut zu bringen, ist schon eine besondere Herausforderung, aber es läuft klasse“, lobt van Cassenberg. Er weiß, dass seine Schützlinge auch außerhalb der offiziellen Probentermine fleißig sind: „Sonst ginge das überhaupt nicht. Wir haben zwar viele Wochenenden geprobt, aber unter der Woche sind wir nur montags zusammen.“ Umso ansprechender ist es, was die Gruppe, in der auch einige kompletten Bühnenneulinge sind, auf die Bühne bringen. Die Texte sitzen, nun geht es vor allem um die Abläufe, das Miteinander der Akteure. Und auch ein extra Lichtkonzept wird erarbeitet, um die Geschehnisse hinterher ins richtige Licht zu rücken.
Die Geschichte des Muscials, das auf Giacomo Puccinis Oper „La Bohéme“ basiert, ist ernst: Zwei junge Künstler können die Miete für ihr Apartment nicht mehr zahlen. Die Handlung beginnt mit einem Überfall auf ihren Freund Collins auf offener Straße und mit der Revolution gegen die Miete. Später geht es in der Geschichte um Drogenmissbrauch, Homosexualität und auch Aids. „Die Jugendlichen haben sich intensiv mit dem Stoff auseinander gesetzt“, verspricht Maas.