Laborführerschein gegen Explosionen

An den Methodentagen lernen Schüler des Dietrich-Bonhoeffer- Gymnasiums wie sie am besten den Unterrichtsstoff verinnerlichen.

Laborführerschein gegen Explosionen
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Ob Sonntag- oder Mittwochmorgen, Irenes (12) Wecker klingelt immer zur gleichen Zeit. „Denn wenn ich lernen muss, mache ich das am besten morgens.“ Damit ihre innere Uhr nicht durcheinander kommt, behält sie diesen Rhythmus am Wochenende bei. Methoden, das erforderte Pensum zu verinnerlichen, gibt es viele. „Da muss jeder seinen eigenen Weg finden“, kennt Marius (15) keine Faustregel. Sein Tipp ist, beim Lernen „mit System“ vorzugehen. Und wie das ausschauen kann, hat er sich ursprünglich beim Methodentag abgeguckt.

Den veranstaltet das Organisationsteam um Lehrerin Nelie Pannen am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium jetzt zum zehnten Mal. Drei Tage erlernen alle Kinder von Klasse 5 bis zur Q2, und das sind derzeit 647 Schüler, wie sich mit kleinen Tricks die großen Dinge im Schulalltag noch besser bewerkstelligen lassen.

„Die einzelnen Module bauen aufeinander auf“, erklärt Uwe Florin, der seit 15 Jahren das Gymnasium in West leitet. Dem Alter entsprechend sind die einzelnen Bausteine konzipiert, so setzen sich die Fünftklässler zum Beispiel mit „Lesemethoden“ auseinander. In Klasse 6 wird das Grundprinzip dann als „Leseführerschein“ ausgebaut und findet in Klasse 8 beim Thema „Referate“ seine Fortsetzung und Ausführung.

Neben Trainings zu kognitiven Fähigkeiten und berufsorientierten Vorbereitungen, die unter anderem von Kooperationspartnern verschiedener Universitäten und Fachhochschulen referiert werden, gibt es auch spezielle Einheiten, die überhaupt den regulären Unterricht vorbereiten. Der Laborführerschein ist dafür ein Beispiel. Dafür sitzen die Siebtklässler bei Meike Drews und lernen an verschiedenen Stationen „grundlegende Techniken“, wie die Chemielehrerin sagt. Damit die Lehrerin nämlich später Experimente durchführen lassen kann, „ohne dass der Raum abgefackelt wird“, müssen die Kinder den fehlerfreien Umgang mit Bunsenbrenner, Pipette und Co. „zuverlässig lernen“.